WSV Wiedelah

jeden Tag ein bisschen besser

Spielberichte

Wir versuchen, zu jedem Spiel einen Spielbericht aufzusetzen, bitten aber um Verständnis, wenn das mal nicht der Fall ist.

 

Spielberichte unserer Herren


Zurück zur Übersicht

26.09.2021

WSV Wiedelah : TSV Immenrode 2:3

Heute stand für den WSV wieder einmal ein Nachbarschaftsduell an. Zu Gast war der TSV Immenrode – einer der wenigen Gegner, gegen den unsere Jungs auch im vergangenen Jahr zu Beginn der abgebrochenen Saison bereits Kreisligaluft schnuppern durften. Damals ging das Spiel unglücklich mit 4:2 verloren – heute wäre also eine gute Gelegenheit, Revanche zu nehmen.

Die Voraussetzungen sprachen allerdings nicht gerade für den WSV: Während die Gäste in den ersten drei Saisonspielen immerhin schon sechs Punkte sammeln konnten, mussten unsere Jungs in allen drei Spielen bislang Leergeld zahlen. Gegen verhältnismäßig schwache Gastgeber aus Ildehausen/Kirchberg setzte es vergangene Woche sogar eine deftige 7:1-Klatsche. Neben diversen verletzten Spielern fehlten heute zudem noch weitere Stammkräfte, was dazu führte, dass bei der Personalauswahl und -aufstellung wieder ordentlich improvisiert werden musste. Wieder einmal konnten wir uns sehr glücklich schätzen, dass sich mehrere „Ehemalige“ zur Verfügung stellten und den Kader auffüllten. Euch allen an dieser Stelle erneut ein großes „Danke schön!!!“

Die Rollen waren also klar verteilt. Nichtsdestotrotz betrat man hoch motiviert bei strahlendem Sonnenschein den Wiedelaher Rasen. Als vermeintlicher Außenseiter hatte man ja eigentlich nichts zu verlieren…

Und vielleicht gerade deshalb gelang unseren Jungs der deutlich bessere Start in die Partie. Während die Abwehrreihe des WSV von Beginn an jegliche Bemühung der Gäste konsequent zunichtemachte, spielte der WSV munter nach vorne und kam schon nach wenigen Minuten zu den ersten Chancen. Alex‘ schöner Sololauf durch die Immenröder Abwehr (3. Minute) sowie sein erster Schussversuch von der Strafraumkante (5. Minute) blieben aber unbelohnt. Auch ein Schussversuch von Schubi segelte noch deutlich am Kasten vorbei (8. Minute).

Die erste (und einzige Chance) der Gäste in der Anfangsphase war – bezeichnenderweise – ein Freistoß aus ca. 20 m, der das Tor aber weit verfehlte (10. Minute).

Auch die folgenden 25 Minuten verliefen recht ähnlich. Während Immenrode aus dem Spiel heraus die starke Defensive des WSV so gut wie gar nicht überwinden konnte und nur durch Standards überhaupt in die Nähe des Wiedelaher Tores kam, übernahm der WSV das Zepter, erkämpfte sich die Hoheit im Mittelfeld und machte weiter Druck. Großchancen blieben allerdings auch vor dem Tor der Gastgeber Mangelware.

Die beste Chance des TSV ergab sich in der 25. Minute, als ein Angreifer den Ball relativ unbedrängt von der Grundlinie scharf vors Tor schlug – da Jan den Ball gerade noch rechtzeitig vor einem heranrauschenden Angreifer erwischen konnte, landete anstelle des Balles glücklicherweise nur der Spieler im Netz.

Direkt im Gegenzug kam dann der WSV zu seiner bis dato besten Chance, allerdings scheiterte Ricardo nach einem schön herausgespielten Angriff im Strafraum aus kurzer Distanz am Gästekeeper (26. Minute).

Es dauerte bis zur 36. Minute, bis das mutige Auftreten unserer Elf endlich belohnt wurde: Nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite und einem schönen Zuspiel von Niklas tanzte Alex an der Grundlinie seinen Gegenspieler mit einem Haken aus und schlug den Ball scharf vors Tor, wo Ricardo bereits einschussbereit eingelaufen war. Bevor dieser jedoch zuschlagen konnte, blieb der Ball bereits an einem Gegenspieler hängen, der das Spielgerät äußerst unglücklich und unhaltbar ins Netz abfälschte.

Wenn Eigentore auch nicht so schön sind wie selbst erzielte Treffer, so war der Jubel doch riesig – entgegen aller Erwartungen führte der WSV nun also gegen den klar favorisierten TSV mit 1:0! Und das auch noch völlig verdient!

Mit diesem Spielstand wollte man dann auch einige Minute später in die Pause gehen. Die Betonung liegt auf „wollte“. Leider kommt es manchmal anders als man denkt…

Nach einem krassen Abstimmungsfehler in der sonst so aufmerksamen Wiedelaher Defensive konnte der TSV in der 44. Minute auf Strafraumhöhe den Ball erobern und auf die rechte Seite legen, wo ein Angreifer entlang der Grundlinie in den Strafraum zog und den Ball relativ unbedrängt aus spitzem Winkel an Jan vorbei ins Netz schob. 1:1!

Was für ein bitterer und unnötiger Gegentreffer. Der Ausgleich für den TSV war nach einer bis dato eher enttäuschenden Leistung alles andere als verdient und damit natürlich ein herber Rückschlag. Aber sei es drum. Hier war alles drin – und das war schon mehr als man zu Beginn des Spiels erwartet hatte…

Dass der WSV den unglücklichen Gegentreffer in der Pause noch nicht richtig verdauen konnte, zeigte sich bereits unmittelbar nach Wiederanpfiff der Partie, denn nun übernahm der TSV die führende Rolle und drängte darauf, das Spiel zu drehen.

Schon nach wenigen Minuten hätte es bereits klingeln können, als nach einer Ecke ein Kopfball über Jan hinweg flog – glücklicherweise stand Jason auf der Linie genau richtig und konnte seinerseits mit dem Kopf den Ball aus der gefährlichen Zone befördern (49. Minute). Puuuh!

Wenig später war es dann aber soweit: Nach einiger Unordnung in der Wiedelaher Hintermannschaft konnte der – man darf es ruhig mal erwähnen – TSV-Neuzugang vom VfL Wolfsburg(!) im Strafraum völlig unbedrängt aus zentraler Position den Ball über die Linie befördern. 1:2 (52. Minute)! Schade, von diesem Talent war bis hierher überraschenderweise absolut gar nichts zu sehen, den hatte der WSV gut im Griff… Nun ja, einem guten Spieler reicht leider meistens auch ein guter Moment…

Nun lief der WSV also einem Rückstand hinterher. Und das in einer Phase, in der er kaum offensive Akzente setzen konnte und sich stattdessen einem immer größer werdenden gegnerischen Druck erwehren musste.

Konnte man hier wieder irgendwie zurückkommen und doch noch Punkte im Eckerstadion behalten? Man konnte. Oder besser gesagt: Man könnte.

Nach einem Foul an Niklas zeigte der Unparteiische in der 55. Minute auf den Punkt. Wenn aus dem Spiel heraus nichts ging, dann vielleicht durch einen Strafstoß – die beste Gelegenheit! Ruben schnappte sich die Kugel und versuchte, seinen Erfolg aus dem Spiel gegen Harlingerode zu wiederholen. Nach dem Motto „Lieber platziert als bloß mit Wucht“ visierte er die linke untere Ecke an. Leider ahnte der Gästekeeper dieses Vorhaben und vereitelte gekonnt den Ausgleich. Schade!

Nur sechs Minuten später zappelte der Ball im Netz – leider im falschen: Nach einem schnellen Angriff der Gäste über die rechte Seite landete eine scharfe Hereingabe bei einem völlig freistehenden Angreifer, der den Ball an Jan vorbei einschob. 1:3 (61. Minute)!

Wer jetzt befürchtete, der WSV würde den Kopf hängen lassen und das Spiel würde nun vielleicht doch noch – wie in der vergangenen Woche – einseitig werden, der sollte eines Besseren belehrt werden. Während sich die Gastgeber auf der Führung auszuruhen schienen und der anfängliche Druck aus den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte zunehmend nachließ, übernahm der WSV wieder mehr und mehr Spielanteile. Das Spiel hatte man definitiv noch nicht verloren gegeben!

Bis zur Schlussphase entwickelte sich so eine ausgeglichene Partie, dann wurde es noch einmal spannend: In der 88. Minute gab es einen Freistoß für den WSV aus zentraler Position, 17 m vor dem Kasten des TSV. In der Bundesliga am Samstag bei einem ähnlichen Freistoß der Kommentator noch angemerkt: „Das ist eigentlich zu nah dran, um den Ball über die Mauer zu legen; der Ball senkt sich nicht mehr schnell genug.“ Aber wir waren heute ja nicht in der Bundesliga – und man muss den Ball ja auch nicht immer über die Mauer schießen… So ähnlich dachte sich Alex das wahrscheinlich auch und zirkelte den Ball stattdessen an der Mauer vorbei, wo er zielsicher zwischen dem überraschten Gästekeeper und dem rechten Pfosten in die Maschen segelte. Was für ein schönes Tor! 2:3!

Der Anschluss war wieder hergestellt und der WSV setzte nun alles auf eine Karte. Die Abwehrreihe wurde nach vorne geschoben, jeder Zweikampf wurde beherzt angegangen, jeder Ball so schnell wie möglich nach vorne gebracht. Die Gäste kamen kaum noch zum Luftholen und behalfen sich fast ausschließlich mit langen Bällen, die nur wenige später wieder in der eigenen Hälfte landeten. Leider wurde die Mühe unserer Jungs am Ende nicht belohnt und so beendete der Schiedsrichter die Partie nach zweiminütiger Nachspielzeit ohne weiteren Treffer.

Schade! Der WSV verliert damit auch das vierte Spiel und bleibt in der Liga weiterhin punktlos. Das Ergebnis der heutigen Partie spricht angesichts der Vorzeichen allerdings deutlich für den WSV und weniger für die Gäste aus Immenrode, die ihrer Favoritenrolle gegen eine ersatzgeschwächte Heimelf heute nicht gerecht wurden.

Ein starker Einsatz und eine großartige Moral wurden heute leider nicht belohnt und sind doch das, was vom heutigen Spiel in Erinnerung bleiben sollte. Es war keine leichte Aufgabe, aber ihr habt sie trotzdem gemeistert, Jungs. Auch, wenn am Ende kein Sieg rausgesprungen ist, so könnt ihr definitiv stolz auf eure Leistung sein!



Zurück zur Übersicht