WSV Wiedelah

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08.05.2022

TSV Lochtum : WSV Wiedelah 6:1

Heute stand für den WSV das Auswärtsspiel beim unangefochtenen Tabellenführer, dem TSV Lochtum, an. Die Rollen waren klar verteilt. Beim Spiel „Erster gegen Letzter“ rechnete wohl kaum jemand damit, dass der WSV heute Zählbares mit nach Hause bringen würde. Aber: Wer nichts zu verlieren hat, kann nur gewinnen. Und kampflos wollte man dem Nachbarn die Punkte definitiv nicht überlassen.

Von Beginn an lief das Spiel, wie zu erwarten, fast ausnahmslos in Richtung Wiedelaher Tor. Nach einer Ecke musste Jan schon in der 3. Minute zum ersten Mal eingreifen, als er einen satten Schuss aus ca. 25 m mit einer starken Parade an die Latte lenkte.
Der defensiv eingestellte WSV zeigte sich von Beginn an wach und aufmerksam und schaffte es in den folgenden 20 Minuten, die spielerisch überlegenen Gastgeber vom eigenen Kasten fernzuhalten. Während der TSV keine Lösungen fand, um die kompakte Hintermannschaft des WSV zu überlisten, suchte der WSV seine Chancen hauptsächlich mit langen Bällen in die Spitze, wo Alex allerdings gegen zwei, drei Gegenspieler meist das Nachsehen hatte.
Die erste nennenswerte Chance für den WSV ergab sich in der 16. Minute, als Alex nach einem der eben erwähnten langen Bälle kurz vor der Strafraumkante regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Freistoß setzte Lennart allerdings über das Tor.
Der TSV, der immer wieder am Wiedelaher Abwehrriegel abprallte, versuchte mit einigen Schüssen aus der Distanz sein Glück, zielte allerdings entweder vorbei (17., 19., 25. Minute) oder brachte den Ball harmlos ohne den nötigen Druck aufs Tor (26., 27. Minute).

Innerhalb der ersten halben Stunde ließ der WSV, der sonst im und am eigenen Strafraum die Oberhand behielt, nur eine gefährliche Flanke der Gastgeber zu – aber die hatte Folgen: Der Ball segelte von der rechten Seite einmal quer über das Spielfeld und landete im Rücken der Abwehr bei einem Lochtumer Angreifer, der plötzlich völlig frei aufs Tor zuziehen konnte und wenig Mühe hatte, die Kugel an Jan vorbei ins lange Eck zu schieben – 1:0 (23. Minute)!

In der 31. Minute folgte dann der zweite folgenschwere Fehler in der Wiedelaher Hintermannschaft, als ein Missverständnis zwischen Jan und seinen Vorderleuten dazu führte, dass ein eigentlich leicht zu klärender Ball plötzlich vor den Füßen eines Lochtumer Angreifers landete, der die Kugel aus rund fünf Metern nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte – 2:0!

Der TSV nutzte die aufkommende Verunsicherung in der bis dato guten Defensive des WSV und drängte auf weitere Treffer, allerdings verpasste zunächst ein Angreifer eine in den Strafraum segelnde Flanke knapp mit dem Kopf (32. Minute), dann flog ein strammer Schuss aus 20 m am linken Pfosten vorbei (33. Minute).

Nachdem Lennart Alex noch einmal schön in Szene gesetzt hatte und letzterer mit einem – zugegebenermaßen – harmlosen Schuss immerhin für einen Torabschluss sorgen konnte (41. Minute), nutzte der TSV kurz vor der Halbzeit noch einmal eine Unaufmerksamkeit des WSV, als ein Chipball aus dem Mittelfeld im Rücken der Abwehr den richtigen Abnehmer fand, welcher die Kugel – ähnlich wie beim ersten Treffer – an Jan vorbei ins Netz jagte. 3:0 (43. Minute).

Mit der wenig überraschenden, wenn auch teilweise glücklich zustande gekommenen Führung für die Gastgeber ging es dann in die Pause. Der WSV verkaufte sich bis dato allerdings äußerst gut und zeigte mehr Gegenwehr, als die Lochtumer vom Tabellenschlusslicht vermutlich erwartet hatten. Aus Wiedelaher Sicht galt es, an diese Leistung auch in Halbzeit 2 anzuknüpfen.

Hier zeigte sich von Beginn an das gleiche Bild. Der TSV mit deutlich mehr Ballbesitz, das Spiel hauptsächlich in der Wiedelaher Hälfte, der WSV mit dem Betonmischer vor dem eigenen Strafraum. Nachdem ein halbherziger Schussversuch aus 20 m noch kein Problem für Jan darstellte (54. Minute), wurde es darauf zum ersten Mal brenzlig: Nachdem Jan einen Flankenversuch von der Grundlinie noch abgeblockt hatte, landete der Abpraller vor den Füßen eines Lochtumer Angreifers, der das Leder aus spitzem Winkel an den rechten Pfosten donnerte (56. Minute).

In der 58. Minute tanzte ein Lochtumer Angreifer dann auf der linken Seite die halbe Hintermannschaft des WSV aus und schob den Ball von der Grundlinie aus in den Fünfmeterraum, wo ein Mitspieler völlig frei aus kurzer Distanz einnetzte – 4:0!

Nur zwei Minuten später klingelte es erneut: Nach einem missglückten Zuspiel in der Hintermannschaft des WSV eroberte ein Angreifer des TSV den Ball und zog in den Strafraum. Der Schuss aus gut fünf Metern flog zwar wenig platziert direkt auf Jan zu, war allerdings so wuchtig, dass der Wiedelaher Schlussmann samt Ball hinter die Torlinie gedrückt wurde – 5:0 (60. Minute)!

Dieser Doppelschlag erwischte den WSV eiskalt. Trotz nach wie vor starker Abwehrleistung lag man nun bereits nach einer Stunde mit 5:0 hinten. Aber die Köpfe hängen lassen stand trotzdem nicht auf dem Plan. Ganz im Gegenteil, der WSV reagierte prompt: Nach einem tollen Solo auf der linken Seite wurde Fabian im Strafraum von seinem Gegenspieler unsanft zu Fall gebracht, während der Ball vor den Füßen von Alex landete. Der fackelte nicht lange und schoss den Ball aufs Tor, wo das Spielgerät mit etwas Glück vom Lochtumer Schlussmann aus ins Netz prallte (63. Minute). Der Jubel über den vermeintlichen Treffer währte jedoch nur kurz, denn der Schiedsrichter hatte sich genau im Moment des Schusses überlegt, dass er lieber auf Strafstoß als auf Vorteil entscheiden wollte.

So blieb es also an Lennart, den aberkannten Ehrentreffer zu bestätigen. Nachdem er den Keeper des TSV in die rechte Ecke geschickt hatte, schob er den Ball sicher zentral ein – 5:1 (64. Minute)!

Nun belohnte sich der WSV also für seinen beherzten Einsatz in der eigenen Hälfte mit einem Treffer in der gegnerischen Hälfte – der heimliche Wunsch der mitgereisten Anhänger wurde damit erfüllt: Wenigstens nicht zu 0 verlieren … Haken dran! Den Gastgebern schien dieser Gegentreffer dagegen so gar nicht zu schmecken – da hätte die Null beim Tabellenletzten doch durchaus stehen sollen. Tja …

Nachdem Sulle mit einem – zugegebenermaßen wieder harmlosen – Schuss für einen weiteren Torabschluss gesorgt hatte (66. Minute), hatte Alex zehn Minuten vor Schluss den zweiten Treffer auf dem Fuß, als er von Lennart mit einem langen Ball auf die Reise geschickt wurde. Schneller als seine Gegenspieler, zog er frei aufs Tor zu und legte den Ball im Strafraum links am Keeper vorbei, wo die Kugel langsam aufs leere Tor zurollte, um schließlich knapp am linken Pfosten vorbei im Toraus zu landen. Schade, das wäre auch zu schön gewesen …

Die übrigen nennenswerten Aktionen der letzten 25 Minuten ereigneten sich – wie kann es auch anders sein? – in der Wiedelaher Hälfte. Neben einem Schuss aus 15 Metern, der von der vielbeinigen Abwehr des WSV zur Ecke abgefälscht werden konnte (68. Minute), verfehlten ein Schuss aus dem Rückraum (77. Minute), ein Kopfball aus elf Metern (82. Minute) und ein etwas unorthodoxer Schuss aus kurzer Distanz (84. Minute) jeweils knapp die Latte. In der 76. Minute konnte sich zudem Jan noch einmal auszeichnen, als er einen strammen Schuss aus elf Metern mit starker Parade gerade noch aus dem linken Kreuzeck fischen und ins Toraus lenken konnte.

Dem TSV war deutlich anzumerken, dass er nicht dem WSV das letzte Tor in dieser Partie gönnen wollte und sich unbedingt noch für den Gegentreffer „revanchieren“ wollte. Während das aus dem Spiel heraus nicht gelingen wollte, war es schließlich in der 88. Minute ein Freistoß, der den gewünschten Erfolg brachte. Mit einer kurz ausgeführten Variante auf der linken Seite überraschten die Hausherren den WSV und sorgten für Unordnung im Strafraum. Als der Ball schließlich von der Grundlinie scharf vors Tor gebracht wurde, stand im Fünfmeterraum ein Lochtumer Angreifer völlig blank und hatte keine Mühe, die Kugel aus zentraler Position einzuschieben – 6:1!

Der Treffer markierte dann auch den Endstand der Partie.

„Der Sieg gegen das Tabellenschlusslicht sollte für den TSV Lochtum kein Kraftakt sein“ – so oder so ähnlich schrieb es die GZ im Vorfeld des heutigen Spiels. Obwohl das Ergebnis anderes vermuten lässt, muss man sagen, dass der WSV dem Tabellenführer der Nordharzliga heute einen großen Kampf geliefert hat. Den spielbestimmenden Gastgebern gelang es kaum, den häufigen Ballbesitz sinnvoll zu nutzen, weil der WSV vor allem in der eigenen Hälfte alles reinwarf, was er reinwerfen konnte. Dass sich bei permanentem Druck zwischendurch das ein oder andere Missgeschick einschlich, sollte nicht allzu negativ bewertet werden. Der Sieg mag für die Gastgeber heute vielleicht kein „Kraftakt“ gewesen sein – ein Selbstläufer war er aber auch nicht. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der WSV heute auf mehrere Stammspieler verzichten und wieder einmal personell improvisieren musste, verdient die Leistung heute trotz der deutlichen Niederlage Anerkennung. Heute hat jeder für jeden gekämpft und sein Bestes gegeben – und darauf sollte man stolz sein!








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