WSV Wiedelah

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18.09.2022

WSV Wiedelah : SC Gitter II 1:2

Nach dem Pokalaus beim FC Seesen (6:3, ohne Bericht) und zwei weiteren Niederlagen gegen die SG Bredelem/Astfeld (2:6, ohne Bericht) und beim SC 18 Harlingerode (4:1, ohne Bericht) durfte der WSV heute als weiterhin punktloser Tabellenletzter der Nordharzliga die 2. Mannschaft des SC Gitter im Eckerstadion begrüßen.
Gegen den heutigen Gast hatte man bei einem Testspiel im Juli trotz einer 3:0-Führung nach einer mehr als unterirdischen zweiten Hälfte 3:6 verloren – etwas, das sich heute auf gar keinen Fall wiederholen sollte. Die personellen Sorgen, die das heutige Spiel begleiteten und sich in einer äußerst mager besetzten Auswechselbank zeigten, machten da allerdings nicht gerade Mut. Da die Salzgitteraner allerdings ebenfalls am unteren Tabellenende rumdümpelten und auch beim Testspiel eher von der schlechten Leistung des WSV profitiert als selbst Gefahr ausgestrahlt hatten, blieb zu hoffen, dass der WSV die verkorkste Partie im Sommer heute irgendwie vergessen machen konnte …

In den ersten 20 Minuten entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit nur wenigen nennenswerten Torchancen. Die einzigen Bälle, die überhaupt mal auf die Kästen der beiden Keeper flogen, waren jeweils so harmlos, dass sie von Jan (11. Minute, Ecke von der linken Seite; 17. Minute, Flachschuss aus dem Rückraum; 18. Minute, schwacher Abschluss im Strafraum) und seinem Gegenüber (16. Minute, lang getretener Freistoß von Rouwen aus dem Mittelfeld) sicher aufgenommen bzw. gefangen werden konnten.

Der WSV begann mutig nach vorne und versuchte, sich mit einem ordentlichen Aufbauspiel Chancen in der gegnerischen Hälfte zu erspielen, blieb aber regelmäßig mit dem letzten Pass an irgendeinem Gegenspieler hängen. Die Salzgitteraner, die sich zunehmend mehr Ballbesitz erarbeiteten, nutzen Umschaltchancen, um sich bis an den Strafraum des WSV zu spielen, wurden dann aber ebenfalls von der aufmerksamen Hintermannschaft der Hausherren abgefangen.

Wie aus dem Nichts durften dann in der 20. Minute die Gäste plötzlich jubeln – und das mit freundlicher Unterstützung des WSV: Nach einem viel zu kurz geratenen Rückpass zu Jan konnte dieser den Ball zwar an der eigenen Strafraumkante gerade noch vor einem heraneilenden Salzgitteraner erwischen, allerdings landete der Klärungsversuch nur wenige Meter entfernt auf der linken Seite bei einem weiteren Angreifer der Gäste, der den Ball aus rund zwanzig Metern ansatzlos ins leere Tor beförderte – 0:1!

Der Gegentreffer zeigte Wirkung. Während sich beim WSV im Angriff die Abspielfehler häuften und der Ball kaum noch in die Nähe des Gästestrafraumes kam, übernahm der SC das Zepter in der Partie und drängte den WSV zunehmend in die Defensive. Es zeigte sich aber, was man auch schon beim Testspiel gegen die Salzgitteraner feststellen konnte: Gefahr sah anders aus.
Mehr als einen Abschluss aus 20 m, der das Tor weit verfehlte (21. Minute), brachten die Gäste in der sich an den Führungstreffer anschließenden Druckphase nicht aus eigener Kraft zustande. Die gefährlichste Gelegenheit, bei der ein Angreifer im Strafraum frei zum Schuss kam, wurde von einem Abstimmungsfehler in der Wiedelaher Hintermannschaft stark begünstigt – der Schütze vergab aber aus kurzer Distanz kläglich (29. Minute).

Erst in der 38. Minute erspielten sich die Gäste ohne Hilfe des WSV eine gefährliche Torchance, als ein Angreifer nach einer Flanke von der linken Seite am langen Pfosten im Rücken der Wiedelaher Abwehr völlig frei zum Kopfball kam und den Ball aus fünf Metern in Richtung des linken Pfostens beförderte, wo Jan ihn gerade noch mit den Fingerspitzen erwischte und den Gegentreffer so verhindern konnte.

Der WSV, der sich in den letzten Minuten noch einmal gefangen hatte, hatte dann den letzten Abschluss der ersten Halbzeit, allerdings segelte Robins Schuss von der Strafraumkante am rechten Pfosten vorbei (45+1. Minute).

Mit einem Pausenstand von 0:1 ging es dann für beide Mannschaften in die Kabinen. Äußerst ärgerlich aus Wiedelaher Sicht. Der SC schien auch heute wieder ein schlagbarer Gegner zu sein und trotzdem musste man einem blöden Rückstand hinterherlaufen. Wenn man es positiv ausdrücken will: Lieber einen Rückstand drehen als wieder eine Führung verdaddeln – aber allzu gefährlich war der WSV im Angriff bislang nicht, wo sollte also der Treffer herkommen? In Halbzeit 2 musste man auf jeden Fall eine Schippe draufpacken …

Und das tat der WSV. Die erste Chance der zweiten Hälfte gebührte zwar noch den Gästen, doch nachdem Jan einen langen Ball aus dem Rückraum sicher pariert hatte (48. Minute), spielte eigentlich nur noch eine Mannschaft – und zwar der WSV. Da allerdings nach wie vor die letzten Pässe zu häufig nicht ankamen, konnte die Heimelf den eigenen Ballbesitz nur selten in Torchancen ummünzen.

In der 51. Minute konnte sich Alex auf der rechten Seite mit Ball am Fuß bis in den Strafraum vorarbeiten und den Ball von der Grundlinie aus in die Zentrale zurückspielen, wo Schubi zehn Meter vor dem Tor eine gute Abschlussgelegenheit hatte, den Ball aber nicht richtig erwischte, sodass die Gäste die Kugel letztendlich aus der gefährlichen Zone befördern konnten.

In der 63. Minute fing Maik einen langen Ball des gegnerischen Keepers im Mittelfeld ab und schickte Schubi anschließend mit der Kugel an die Strafraumkante; dieser legte von dort quer auf für Fabian, der auf Höhe des rechten Pfostens zum Schuss kam, den Ball aber zu sehr mit dem Außenrist erwischte und aus 18 m am Pfosten vorbeisegeln ließ.

In der 71. Minute gab es einen Freistoß für den WSV in aussichtsreicher Position knapp 20 m vor dem Tor, allerdings fehlte Robins Schuss der nötige Effet, sodass die Kugel im Endeffekt weit am Kasten vorbeiflog.

Nur zwei Minuten später legte Carsten an der Strafraumkante den Ball perfekt für Schubi auf, der die Kugel 17 m vor dem Tor aus vollem Lauf erwischte, allerdings etwas übermotiviert weit über den Kasten in den Ballfangzaun ballerte (73. Minute).

Wiederum eine Minute später folgte ein starker Chipball von Robin über die gegnerische Abwehr hinweg an den Elfmeterpunkt, wo Alex nur einen Augenblick zu spät kam und der gegnerische Keeper die Kugel noch vor ihm aus der Luft fischen konnte (74. Minute).

Der WSV arbeitete am Ausgleichstreffer und hätte ihn inzwischen – eine Viertelstunde vor Schluss – auch mehr als verdient. Man war in nahezu allen Belangen deutlich besser als die Gäste aus Salzgitter, verlor aber vorne einfach zu oft den Ball und machte zu wenig aus den eigenen Chancen. Der SC strahlte dagegen spielerisch so gut wie gar keine Gefahr aus, hatte inzwischen die Fehlpass-Statistik zu eigenen Ungunsten gedreht und behalf sich vielfach nur noch mit langen Bällen, um die Angriffswellen des WSV zu brechen.

Die einzigen Torgelegenheiten der Gäste ergaben sich folgerichtig aus Standards, die es aber durchaus in sich hatten:
In der 58. Minute segelte ein eigentlich harmloser Freistoß des SC in den Wiedelaher Strafraum, wo sich Jan allerdings in der Höhe des Balles verschätze und die Kugel direkt vor die Füße eines Salzgitteraner Angreifers tropfen ließ; dieser schien mit der unverhofften, einmaligen Torchance allerdings völlig überfordert zu sein und semmelte die Kugel aus kurzer Distanz weit am Kasten vorbei.
Kaum weniger gefährlich wurde es in der 69. Minute, als ein Freistoß aus 17 m knapp über die Latte segelte.
Abgesehen davon stand der WSV hinten äußerst sicher und erstickte fast sämtliche Angriffsbemühungen der Gäste im Keim.

Nun war noch eine Viertelstunde zu spielen. Irgendwie musste man den Ausgleich doch erzielen …!

Erstmal waren jedoch wieder die Gäste am Zug und prüften Kevin, der aufgrund einer Verletzung von Jan inzwischen das Tor des WSV hütete, mit einer Kopfball-Bogenlampe aus dem Strafraum, die der Wiedelaher Schlussmann gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken konnte (80. Minute). Auch die anschließende Ecke von der linken Seite war nicht ganz ungefährlich, allerdings konnte Kevin den Kopfball am langen Pfosten sicher fangen (81. Minute).

In der 82. Minute setzte Fabian einen Schuss aus 17 m knapp am rechten Pfosten vorbei.

Dann durfte endlich gejubelt werden: Nachdem der SC wieder einmal mit einem Angriff in der Wiedelaher Hälfte des Platzes hängen geblieben war, schlug Fabian von dort einen starken Ball in die Spitze, der punktgenau bei Alex landete. Dieser spielte sich auf der rechten Strafraumseite an zwei Gegenspielern vorbei und schob die Kugel anschließend aus spitzem Winkel am Gästekeeper vorbei in die Maschen – 1:1 (84. Minute)!

Da war er also endlich, der längst verdiente Ausgleich!

Der Jubel währte allerdings nicht allzu lange …

In der 86. Minute gelang es einem Angreifer des SC nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite von der Grundlinie eine Flanke an den langen Pfosten zu schlagen, wo ein Mitspieler völlig freigelassen nur auf die Kugel warten musste und sie aus fünf Metern problemlos in die Maschen nicken konnte – 1:2!

Da fehlte einmal die Zuordnung in der ansonsten so starken Defensive und schon wurde man bitterböse bestraft. Hatte der SC vorher aussichtsreiche Chancen kläglich vergeben, so wurde hier der erneute Führungstreffer quasi auf dem Silbertablett serviert. Und das, nachdem man sich kurz vorher erst für eine starke Leistung in Halbzeit 2 belohnt hatte. Es fehlen einem die Worte …

Der SC setzte nach und hatte nur eine Minute nach dem Treffer die Chance, den Deckel auf die Partie zu machen, allerdings wurde ein erster Schussversuch im Strafraum vom WSV geblockt und der anschließende Nachschuss von einem Angreifer der Gäste knapp am rechten Pfosten vorbeigeschoben (88. Minute).

Der WSV versuchte noch einmal, sich mit gegenseitigen Anfeuerungen Mut zu machen – daran zu glauben, dass ein 2:2 noch möglich war – allerdings musste man dem kräftezehrenden Spiel auch Tribut zollen. So war es nur noch ein langer Ball von Robin, der im Strafraum der Gäste einen Hauch Gefahr versprühte, allerdings konnte der Keeper des SC den Ball vor Alex sicher abfangen (45+1. Minute).

Nach einem kurzen Aufreger auf der Gegenseite, als ein Abschluss der Gäste vom WSV in letzter Sekunde von der Torlinie gekratzt werden konnte (45+2. Minute), beendete der Schiedsrichter die Partie.

Der WSV verliert damit also auch das sechste Punktspiel der Saison. Eine Niederlage, die wehtut. Nicht nur, weil man langsam den Anschluss in der Tabelle verliert, sondern auch, weil der Gegner heute nicht besonders stark war und man das Spiel (wenn man es mal nüchtern und neutral betrachtet) eigentlich hätte gewinnen müssen. Zwei mehr als ärgerliche Gegentore – ein Geschenk in Halbzeit 1, ein völlig aus den Augen verlorener Gegner in Halbzeit 2 – kosten den WSV heute ein starkes Spiel, in dem die Elf spielerisch überlegen war und sich auch kämpferisch nichts vorwerfen kann.
Vor allem in der zweiten Halbzeit war vom SC fast gar nichts zu sehen, während der WSV sich nach Belieben über das Spielfeld kombinieren konnte. Mehr Präzision in der gefährlichen Zone, mehr Konzentration beim Abschluss und ein Quäntchen Glück – dann wäre die Partie ganz anders ausgegangen. Hätte, wäre, wenn und aber … Es hat auch heute wieder nicht sollen sein.

Kopf hoch, es geht immer weiter!



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