WSV Wiedelah

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06.11.2022

WSV Wiedelah : VfR Langelsheim 4:4

Heute empfing der WSV den VfR Langelsheim im heimischen Eckerstadion.

Bei sonnigem Fußballwetter sollte es auch wieder einmal gar nicht lange dauern, bis es zum ersten Mal klingelte – ausnahmsweise mal auf der richtigen Seite des Platzes:
Die Partie war gerade einmal 120 Sekunden alt, da zeigte der Schiedsrichter nach einem Foul an Simon im Strafraum der Gäste auf den Punkt – Strafstoß für den WSV! Nachdem das in der Vergangenheit bei mehreren Schützen nicht besonders erfolgreich funktioniert hatte, übernahm heute mal wieder Alex als Kapitän die Verantwortung. Sein Schuss war weder besonders gut platziert, noch besonders wuchtig – weil der gegnerische Keeper sich aber für die falsche Ecke entschied, landete der Ball im Netz. 1:0! (3. Minute)

Der WSV begann vom Anpfiff an druckvoll und spielte mit der Führung im Rücken weiter nach vorne, tat sich aber schwer, Torchancen zu kreieren. Die einzige nennenswerte Annäherung an das Gästetor gab es in der 10. Minute, als Schubi eine Direktabnahme aus 25 m harmlos in die Arme des Gästekeepers segeln ließ.

Der VfR verschlief die Anfangsphase des Spiels komplett und kam nur einmal aus einer ungeahndeten Abseitsposition heraus zu einer Torchance, allerdings konnte der Abschluss im Strafraum geblockt werden, bevor es richtig gefährlich werden konnte (10. Minute).

In der 14. Minute gab es an der rechten Seite auf Höhe des Strafraums einen Einwurf für die Gäste, der auf seinem Weg in Richtung kurzer Pfosten an diversen Spielern beider Teams vorbeiflog und schließlich bei einem Angreifer des VfR landete, welcher die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie drückte – 1:1! Was für ein ärgerliches Gegentor, den Ball hätte man doch irgendwie abfangen müssen …

Der WSV ließ sich von dem Gegentreffer merklich verunsichern, der VfR fand dagegen jetzt besser in die Partie und nutzte häufige Ballverluste des WSV, um nun seinerseits Druck auszuüben. Wie auf der Gegenseite gelang es aber nicht wirklich, an der aufmerksamen Defensive des WSV vorbeizukommen.

In der 18. Minute flog ein strammer Freistoß des VfR aus 25 m über die Latte. Der folgende Abstoß landete nach einem Abstimmungsfehler im Mittelfeld prompt wieder bei den Gästen, die aus 20 m einen schnellen Abschluss suchten – die Kugel wurde noch leicht abgefälscht und segelte knapp am rechten Pfosten vorbei.
In der 27. Minute versuchten es die Gäste bei einem weiteren Freistoß mit einem Chipball von der rechten Seite, der allerdings einen Hauch zu nah ans Tor heranflog und von Jan gerade noch rechtzeitig vor einem heraneilenden Angreifer aufgenommen werden konnte.

Der WSV hatte eine Viertelstunde lang Mühe, zurück ins Spiel zu finden und an die gute Anfangsphase anzuknüpfen. Ein Lebenszeichen gab es erst wieder in der 29. Minute:
Lennart zog nach einem langen Pass aus dem Mittelfeld auf der linken Seite bis an die Strafraumkante und legte den Ball von dort quer in Richtung des Fünfmeterraumes, wo Alex bereits eingelaufen war, mit seinem Abschluss aber aus kurzer Distanz am Keeper scheiterte.

Das Spiel war nun sehr zerfahren mit einigen Fouls und zahlreichen Fehlpässen auf beiden Seiten. Nach einem Tor sah es bei weitem nicht aus, als es in der 36. Minute im Mittelfeld einen Freistoß für die Gäste gab:
Der Ball segelte aus einer eigentlich harmlosen Entfernung über Mann und Maus hinweg zentral aufs Tor, wo Jan die Kugel im Prinzip nur fangen brauchte, diese aber durch die Handschuhe gleiten und hinter sich ins Netz rollen ließ – 1:2!
Vielleicht war es die tiefstehende Sonne, vielleicht flatterte der Ball ein wenig, vielleicht war es auch ein Aufsetzer kurz vorm Tor, der die Kugel leicht verspringen ließ – man weiß es nicht. Der Treffer sah jedenfalls extrem unglücklich aus, passte aber irgendwie auch zum Spiel …

Wieder einmal lief der WSV also einem vermeidbaren Rückstand hinterher. Doch er konterte – und zwar ebenfalls durch einen Freistoß, den Marc aus zentraler Position rund 20 m vor dem Tor traumhaft oben links in den Winkel setzte – 2:2! (41. Minute). Da war nix zu halten für den Schlussmann der Gäste!

Kurz vor der Halbzeit nahm die Partie also noch einmal Fahrt auf.
Nachdem zunächst ein Abschluss der Gäste von der Strafraumkante harmlos am linken Pfosten vorbeigerollt war (43. Minute), wurde es bei einem strammen Abschluss des VfR aus dem Rückraum etwas gefährlicher – doch auch hier segelte der Ball letztendlich knapp am linken Pfosten vorbei.

Die letzte Aktion vor der Pause gebührte dann noch einmal dem WSV, als Ruben nach einer Ecke den Ball per Dropkick im Strafraum aufs Tor brachte, wo ein Langelsheimer Verteidiger den Einschlag gerade noch auf der Linie verhindern konnte (45+1. Minute). Schade!

Mit einem unbefriedigenden, aber nicht ganz unberechtigtem 2:2 ging es dann in die Kabinen. Hier war definitiv was drin! Man müsste nur mehr Abschlüsse finden …

Den ersten Abschluss in Halbzeit 2 fanden dann aber erst einmal die Gäste aus Langelsheim, allerdings flog der Ball aus rund 20 m nicht nur weit über das Tor, sondern auch noch über den Ballfangzaun (46. Minute).

Auch der erste Versuch des WSV brachte keine Gefahr: Zwar lag der Ball bei einem Freistoß von knapp hinter der Strafraumkante in einer guten Position – Alex‘ Schlenzer blieb aber schon nach wenigen Metern an der Langelsheimer Mauer hängen (47. Minute).

Der zweite Abschluss der Gäste saß dann aber, als nach einem Schuss – aus allerdings abseitsverdächtiger Position – der abgeblockte Ball im Strafraum vor den Füßen eines Langelsheimer Angreifers landete, der die Kugel aus elf Metern unhaltbar ins Netz hämmerte – 2:3! (50. Minute)

Das war natürlich nicht der Start in die zweite Halbzeit, den man sich gewünscht hätte. Nun lief man wieder einer Führung hinterher.

Sechs Minuten nach dem Gegentreffer hatte Alex nach einem schön in den Rücken der Abwehr gespielten Pass von Lennart die Gelegenheit zum erneuten Ausgleich, hob den Ball im Strafraum aber lediglich harmlos in die Arme des Gästekeepers. Das konnte er eigentlich besser …

Nachdem Jan auf der Gegenseite einen flachen Abschluss des VfR von der Strafraumkante sicher gehalten hatte (58. Minute), gab es auf der anderen Seite den nächsten Freistoß für den WSV:
Robin ließ den Ball von der rechten Seite in den Strafraum segeln, wo – wie in Halbzeit 1 – niemand sich ernsthaft genötigt sah, die Flugkurve des Balles zu verändern, sodass die Kugel letztendlich unbehelligt am langen Pfosten im Netz landete – 3:3! (60. Minute)

Das Tor ließ merklich einen Ruck durch die Mannschaft gehen, die sich in der Folge wieder deutlich mehr Spielanteile sicherte und die Gäste aus Langelsheim in die eigene Hälfte drängte. Der WSV wollte nachlegen.

In der 63. Minute flankte Alex nach einem langen Ball auf der linken Seite die Kugel von der Grundlinie scharf vors Tor, wo Schubi angerutscht kam, den Ball aber aus sieben Metern knapp am rechten Pfosten vorbeilegte.

Nur zwei Minuten später flog ein Freistoß von Robin von der rechten Seite an den Fünfmeterraum, wo Simon die Kugel knapp verpasste (65. Minute).

In der 70. Minute konnte Alex nach einem Einwurf den Ball über die linke Seite bis in den Strafraum treiben, wo ihm beim Abschluss aus spitzem Winkel allerdings die Kraft fehlte, sodass der Schuss vom VfR problemlos geblockt werden konnte.

In der 76. Minute war es dann erneut Alex, der von Lennart auf der linken Seite mit einem langen Pass an die Grundlinie geschickt wurde, seinen Gegenspieler mit einer geschickten Körpertäuschung links liegen ließ und den Ball dann flach ins Zentrum spielte, wo Simon im letzten Moment beim Schuss so behindert wurde, dass der Ball letztendlich statt im Netz nur auf der Latte landete.

Die folgende Ecke wurde von Marc vors Tor geschlagen, wo eine Kopfballverlängerung (von wem auch immer …) die Kugel knapp am linken Pfosten vorbeifliegen ließ (77. Minute).

In der 78. Minute schob Simon einen Freistoß von knapp hinter der Strafraumkante frech an der Mauer vorbei, allerdings fehlte der nötige Druck, sodass der Ball sicher vom Gästekeeper aufgenommen werden konnte.

20 Minuten nach dem 3:3-Ausgleichstreffer war von den Gästen aus Langelsheim kaum noch etwas zu sehen. Das Spielgeschehen fand fast ausschließlich in der Hälfte des VfR statt, der Mühe hatte, für Entlastung zu sorgen und häufig kein anderes Mittel fand, als den Ball lang nach vorne zu schlagen. Der WSV rannte immer wieder an, konnte sich aber nicht mit dem ersehnten, in dieser Spielphase auch längst fälligen Führungstreffer belohnen. Aber irgendwann musste es doch einfach klappen, oder?

Die letzten zehn Minuten brachen an.

Mit einem langen Einwurf aus der eigenen Hälfte schickte Ruben Simon an der rechten Linie entlang. Der lief seinem Gegenspieler davon und flankte den Ball auf Höhe des Strafraums vors Tor, wo Lennart die Kugel per schöner Direktabnahme aus sieben Metern ins Netz senste – 4:3, da war sie endlich, die Führung! (81. Minute)

Jetzt hieß es, durchhalten und das Ganze irgendwie über die Zeit bringen. Von den Gästen war lange nichts mehr zu sehen gewesen, doch die wollten natürlich nicht gegen den Tabellenletzten verlieren und mobilisierten nochmal die letzten Kräfte.

Nur zwei Minuten nach dem Gegentreffer gelang es dem VfR, die Hintermannschaft des WSV mit einem langen Pass zu überrumpeln, allerdings legte sich der durchstartende Angreifer der Gäste den Ball zu weit nach außen, sodass er ihn von der Grundlinie aus nur noch gegen das Außennetz setzen konnte (83. Minute). Puuuh!

Der WSV zog sich nun deutlich in die eigene Hälfte zurück und verlegte sich auf Kontermöglichkeiten, die im Wesentlichen allerdings damit endeten, dass an der gegnerischen Eckfahne auf Zeit gespielt wurde.

Im Übrigen wurde hinten alles wegverteidigt, was wegverteidigt werden musste. Jeder kämpfte, jeder rannte – die ersten Punkte lagen in der Luft.

Aber der WSV wäre in dieser Saison nicht der WSV, wenn nicht auch dieses Spiel noch eine Kuriosität zum Abschluss zu bieten hätte …
Wir schreiben die fünfte Minute einer unerklärlich langen Nachspielzeit (der Schiedsrichter hatte wohl seine Freude an dem Spiel …). Trotz eines längst überfälligen Abpfiffs ließ der Schiedsrichter noch einmal einen Freistoß der Gäste ausführen, der vom WSV im Strafraum zunächst geblockt, aber nicht vernünftig geklärt werden konnte, und so auf der linken Angriffsseite der Gäste landete. Von dort ließ ein Langelsheimer Angreifer den Ball in den Strafraum segeln, wo der mit aufgerückte Gästekeeper(!) den Ball am Elfmeterpunkt unbedrängt per Flugkopfball an Jan vorbei links ins Netz nickte – 4:4!

Das war doch kaum zu glauben, das konnte doch nicht wahr sein … War es aber leider. Wenig später war dann – wenig überraschend … – Schluss.

Der WSV trennt sich also in einem Spiel, das irgendwie alles zu bieten hatte – Strafstoß, Slapstick, Traumtor, Dramatik – mit 4:4 vom VfR Langelsheim. Was für ein unglaubliches Ende. Wer ein Sinnbild für die diesjährige Saison des WSV sucht, der braucht nur die letzte Minute des Spiels Revue passieren lassen. Wenn es nicht gerade den WSV getroffen hätte, würde man noch lange über dieses wahnsinnige Ausgleichstor in der buchstäblich letzten Sekunde schmunzeln. Da war der erste Sieg zum Greifen nahe und ausgerechnet der gegnerische Torwart(!) machte mit einem Treffer alles zunichte. So fühlt sich das Unentschieden nicht wie ein Punktgewinn an, sondern eher wie eine Niederlage.

Im Endeffekt hätte man heute einen Sieg mehr als verdient gehabt, aber wenn’s nicht läuft, läuft’s halt einfach nicht. Immerhin: Der Punkt ist ein gutes Signal und lässt hoffen, dass da im Laufe der Saison vielleicht doch noch etwas mehr zu holen ist.

Am kommenden Sonntag ist mit dem FC Groß Döhren ein Verein aus der oberen Tabellenhälfte zu Gast, es wird also alles andere als leicht. Wir drücken die Daumen!



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