WSV Wiedelah

jeden Tag ein bisschen besser

Spielberichte

Wir versuchen, zu jedem Spiel einen Spielbericht aufzusetzen, bitten aber um Verständnis, wenn das mal nicht der Fall ist.

 

Spielberichte unserer Herren


Zurück zur Übersicht

16.04.2023

SC Gitter II : WSV Wiedelah 5:1

Mit nur einem Auswechselspieler und einer Startelf in ungewohnter Formation ging es heute zum Tabellenvierten nach Salzgitter-Bad. Die Vorzeichen beim Spiel gegen die Reserve des SC Gitter standen damit nicht allzu gut. Dennoch war man gewillt, nach dem schwachen Auftritt in der vergangenen Woche heute wieder mit mehr Kampfgeist aufzutreten und sich so von den deutlich favorisierten Hausherren zumindest nicht aus dem Stadion schießen zu lassen.

Ein Vorsatz, der – sehr zur Freude der mitgereisten Fans – von Beginn an mit viel beherztem Einsatz verfolgt wurde. Zwar zeigte sich der SC vom Anpfiff an präsent in der Offensive, konnte aber trotz 75 % Ballbesitz verhältnismäßig wenig Gefährliches vor dem Wiedelaher Kasten produzieren.

Auf einen ersten Abschluss nur wenige Sekunden nach Anpfiff der Partie, der aus zentraler Position rechts am Tor vorbeisegelte (1. Minute), folgte erst zehn Minuten später der nächste Torschuss aus ähnlicher Position; zwar flog der Ball dieses Mal in die richtige Richtung, stellte jedoch kein Problem für Kevin da, der die Kugel sicher festhalten konnte.

In der 12. Minute rauschte ein Versuch von der linken Strafraumkante dann erneut recht weit am rechten Pfosten vorbei.

Der WSV konzentrierte sich merklich auf die Verteidigung und versuchte, möglichst kompakt die Räume in der eigenen Hälfte zuzumachen – die große Lücke, die dies im Mittelfeld erzeugte, sollte dann bei eigenem Ballbesitz durch lange Bälle in die Spitze überbrückt werden, allerdings blieben Mulle und Alex dort weitestgehend ohne Ballkontakte, da die Kugel von den Gastgebern abgefangen und postwendend wieder zurück in die Wiedelaher Hälfte des Platzes gebracht wurde.

Die erste gefährliche Szene im Strafraum des SC ergab sich folgerichtig nach einem Freistoß, als Rouwen den Ball aus dem Rückraum in Richtung des Elfmeterpunktes schlug und Fabian dort das Kopfballduell gegen seinen Gegenspieler gewann, die Kugel aber an den linken Pfosten setzte (16. Minute). Das war knapp!

Die Hausherren reagierten auf der Gegenseite mit einem weiteren Abschluss aus 20 m, der von Robin aber so abgefälscht werden konnte, dass er harmlos in den Armen von Kevin landete (18. Minute).

Gefährlicher wurde es dann wenig später bei einem Flachschuss von der rechten Strafraumseite, allerdings tauchte Kevin rechtzeitig ab und konnte die Kugel am kurzen Pfosten unter sich begraben (21. Minute).

In den folgenden Minuten gelang es dem WSV durch extrem engagierten Einsatz, die Gäste an weiteren Abschlüssen zu hindern und das Spiel durch mutigeres Agieren ins Mittelfeld zu verlagern.

Zwei Freistöße des WSV boten in dieser Phase noch einmal die Gelegenheit, hier für eine Überraschung zu sorgen, allerdings landeten sowohl Robins Versuch von knapp hinter der Strafraumkante, den er über die Abwehr zirkelte (24. Minute), als auch Fabians Flachschuss aus dem Rückraum (29. Minute) letztendlich in den Armen des gegnerischen Schlussmannes.

Auf der Gegenseite dauerte es bis zur 34. Minute, bevor auch dort ein Freistoß für Gefahr sorgte: Nachdem der Ball von der linken Seite kurz abgelegt wurde, setzte ein Angreifer vom linken Strafraumeck zu einem verdeckten Flachschuss an und beförderte die Kugel zum kurzen Pfosten, wo Kevin mit einer starken Parade die Null festhielt.

Die Gastgeber wurden nun wieder druckvoller und zeigten einige schnelle Kombinationen, mit denen sie sich guten Chancen erspielten, allerdings scheiterten sie in letzter Instanz an fehlender Konzentration (oder eigenem Unvermögen):

Zunächst flog ein Abschluss aus elf Metern knapp am rechten Pfosten vorbei (38. Minute), dann geriet eine misslungene Flanke von der linken Seite zum Torschuss, verfehlte den Kasten aber recht deutlich (40. Minute), bevor kurz vor der Pause ein Angreifer die Kugel nach einem schönen Querpass an der Strafraumkante von der linken Seite knapp am rechten Lattenkreuz vorbeizirkelte (44. Minute).

Mit einem angesichts der personellen und tabellarischen Ausgangslage nicht unbedingt zu erwartendem 0:0 ging es also in die Pause. Ein Zwischenstand, für den sich die Jungs hier auf die Schulter klopfen konnten. Die Frage war nur, ob die Kraft mit nur einem Auswechselspieler auch für eine zweite Halbzeit reichen würde. Der SC, dem dieses 0:0 gegen den Tabellenletzten hier definitiv nicht schmecken konnte, hatte in der Halbzeit sicher eine saftige Ansprache erhalten. Das Spiel würde also bestimmt nicht leichter werden.

Es setzte sich fort, was sich auch schon in der ersten Halbzeit gezeigt hatte: Die Hausherren übernahmen die Regie in der Partie und drängten nach vorne. Wieder dauerte es nur wenige Sekunden bis zum ersten Abschluss, doch Schubi konnte den Ball im letzten Moment so ablenken, dass er in die Arme von Kevin trudelte (46. Minute).

Auch einen zweiten Schuss der Gastgeber von der Strafraumkante konnte Kevin sicher festhalten (50. Minute).

Dann begannen zehn Minuten zum Vergessen:

Zunächst klärte Fabian eine Ecke des SC von der rechten Seite mit dem Kopf an die linke Strafraumkante; dort setzte jedoch ein Angreifer der Hausherren nach und brachte den Ball noch einmal in hohem Bogen über Kevin hinweg an den rechten Pfosten, wo ein Mitspieler völlig frei auf die Ankunft der Kugel wartete und sie problemlos aus kürzester Distanz über die Linie drückte – 1:0 (52. Minute)!

Nachdem Kevin wenig später einen Abschluss aus 12 m noch stark pariert hatte (54. Minute), war er dann bei einem Handelfmeter machtlos; während er die rechte Ecke anpeilte, vollendete der Schütze halblinks zum 2:0 (58. Minute).

Es folgte ein Ballverlust des WSV kurz nach Wiederanpfiff und der nächste Jubel auf Seite der Hausherren: Nach einem in den Rücken der Abwehr gespielten Ball aus dem Mittelfeld tauchte ein Angreifer des SC plötzlich völlig frei vor Kevin auf und schob die Kugel an diesem vorbei ins Netz – 3:0 (59. Minute)!

Und wenn man dachte, es könnte nicht noch schlimmer kommen: Es folgte ein schneller Angriff der Gastgeber über die rechte Seite, der in einen scharfen Pass von der Grundlinie an den Fünfmeterraum mündete, wo ein Angreifer erneut völlig frei zum Abschluss ansetzen und die Kugel an Kevin vorbei in die Maschen befördern konnte – 4:0 (60. Minute)!

Das reicht doch jetzt aber! … Oder?



Nein, einer ging noch: Nach einem langen Ball aus der Mitte heraus ließ sich ein gegnerischer Angreifer nicht daran hindern, mit der Kugel am Fuß durch die Wiedelaher Abwehrreihe zu marschieren. Seinen Abschluss aus zentraler Position konnte Kevin zwar noch mit einem guten Reflex abfälschen, allerdings trudelte der Ball trotzdem hinter ihm ins Netz – 5:0 (62. Minute)!

Fünf Gegentore in zehn Minuten. Halleluja! Eine Führung für den SC war zwar durchaus überfällig und es hätte sich vermutlich auch niemand gewundert, wenn sich die fünf Treffer auf die vergangenen 60 Minuten verteilt hätten, aber so eine schallende Ohrfeige kam dann doch irgendwie aus heiterem (oder heute eher bewölktem) Himmel. Die WSV-Abwehr, die sich bis dato so tapfer aller Angriffe erwehrt hatte, fiel völlig auseinander und ließ sich nach zwei unglücklichen Gegentoren in drei Minuten dreimal völlig überrumpeln. Das Spiel war damit gelaufen …

Nachdem die nächsten Minuten ohne weitere Abschlüsse der Gastgeber überstanden waren, fand die Mannschaft zum Glück zurück in die Spur. Die Köpfe gingen wieder nach oben, die Motivationsrufe wurden wieder lauter und der Kampfgeist kehrte zurück. Mit beherzter Zweikampfführung hielt man die Hausherren in Schach und verhinderte (noch) Schlimmeres.

Abgesehen von einem Abschluss, den Schubi nach einem Freistoß aus 20 m rechts am gegnerischen Kasten vorbeifliegen ließ (70. Minute), passierte bis eine Viertelstunde vor Schluss nicht viel. Dann nutzte der WSV das Pech der Hausherren, die nach Aufbrauch ihres Wechselkontingentes aufgrund einer Verletzung das Spiel in Unterzahl beenden mussten, um die sich ergebenen Räume für eigene Angriffe zu nutzen. Zwar fanden viele Zuspiele nicht den richtigen Mitspieler und viele Bemühungen blieben in der gegnerischen Abwehr hängen, aber der SC hatte es nun deutlich schwerer, den Ball vom eigenen Kasten fernzuhalten.

Nach einem langen Ball von Schubi konnte sich Alex in den Strafraum vorarbeiten, fand dort aber gegen zwei Gegenspieler keine Gelegenheit zum Torabschluss (77. Minute). Eine Minute später blieb er dann nach etwas Gewusel im Strafraum mit seinem Schuss am gegnerischen Torwart hängen.

In der 79. Minute versuchte es Schubi nach einer Ecke mit einem beherzten Abschluss aus 20 m, der allerdings von einem Verteidiger des SC am Fünfmeterraum geblockt werden konnte.

Nur wenig später landete der Ball dann im Netz, als Alex nach einem langen Ball von Robin im Rücken der Abwehr frei zum Tor zog und den Ball am Keeper vorbeilegte – doch das Tor zählte nicht, der Schiedsrichter entschied auf Abseits (80. Minute). Schade!

Zwei lange Bälle auf Alex hatten so also noch nicht zum Erfolg geführt. Aber aller guten Dinge sind drei und so durfte der WSV dann doch noch jubeln – wenn auch über Umwege:
Dieses Mal war es ein langer Ball von Rouwen, der Alex in der Spitze fand; dieser wollte mit der Kugel im Strafraum zum Tor ziehen, wurde dabei aber unsanft von seinem Gegenspieler umgeschubst. Folgerichtig gab es einen Strafstoß für den WSV, den Alex zielsicher rechts verwandelte – 5:1 (82. Minute)!

Wenn der WSV das Spiel auch durch einen zehnminütigen Blackout längst verloren hatte, so belohnte sich das Team doch mit diesem Ehrentreffer immerhin für den starken Einsatz. Ein kleiner Lichtblick an diesem grauen Tag …

In der 84. Minute hatten die Hausherren, von denen offensiv nicht mehr allzu viel zu sehen war, dann noch einmal eine Top-Chance, die relativ kläglich vergeben wurde: Nach einer Hereingabe von der linken Seite kam ein Angreifer an der rechten Strafraumkante frei zum Schuss, setzte den Ball aber über das Tor.

Das sollte es auch gewesen sein. Ein paar Minuten später beendete der Schiedsrichter pünktlich nach 90 Minuten die Partie.

Der WSV tritt also mit einer 5:1-Niederlage die Heimreise an. Lässt man einmal die schwarzen zehn Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit außer Acht, so muss man vor den Jungs heute den Hut ziehen. Die Einstellung hat trotz der widrigen Umstände absolut gestimmt, jeder hat sein bestes für die Mannschaft gegeben. Wenn auch nach vorne nicht allzu viel möglich war, so hat man sich hinten mit viel Leidenschaft gegen die Angriffswellen des SC gestemmt und den Hausherren zur Halbzeit ein 0:0 abgetrotzt, das kaum zu erwarten gewesen war. Und auch, als wenig später nach fünf Gegentoren das Spiel entschieden war, hat man sich nicht hängen gelassen, nicht aufgegeben und weiter gekämpft. Einsatz und ein großes Herz – das kann man dem Team heute definitiv nicht absprechen. (Aber man fragt sich mal wieder, warum das nicht auch letzte Woche mit vollerem Kader und schwächerem Gegner so funktioniert hat …)

Am nächsten Samstag ist die FG Vienenburg/Wiedelah zum Derby zu Gast im Eckerstadion. Die Rollen sind klar verteilt, aber wer weiß, was passiert …



Zurück zur Übersicht