Spielberichte
Wir versuchen, zu jedem Spiel einen Spielbericht aufzusetzen, bitten aber um Verständnis, wenn das mal nicht der Fall ist.
Spielberichte unserer Herren
Zurück zur Übersicht
27.04.2025
TSG Wildemann : WSV Wiedelah 3:0
Bei Sonnenschein und frischem Wind ging es heute in den Harz nach Wildemann, wo der WSV mit einem Sieg gegen den direkten Tabellennachbarn den Klassenerhalt eintüten konnte. Leicht werden würde es aber nicht, schon gar nicht auf dem trockenen Hartplatz, den die TSG als Heimspielstätte nutzte. Von 28 Punkten hatte der Gastgeber 21 daheim geholt – das zeigte schon, womit man heute rechnen musste. Mal schauen also, ob man das heutige Ziel erreichen und neben staubigen Trikots auch drei Punkte zurück nach Wiedelah bringen konnte.
Während der WSV nach Anpfiff noch versuchte, sich auf das ungewohnte Terrain einzustellen, begann die TSG direkt mit viel Druck und der WSV hatte alle Mühe, den Ball vom eigenen Strafraum fernzuhalten.
Trotzdem galt die erste große Chance überraschenderweise dem Gast, als Alex nach einem schnellen Konter über die linke Seite plötzlich mit Ball am Fuß frei vorm Keeper auftauchte – leider blieb er mit seinem Versuch, die Kugel ins Netz zu spitzeln, am gut positionierten TSG-Schlussmann hängen (7. Minute).
Ein paar Minuten später kamen dann auch die Hausherren zu ihrem ersten Abschluss:
Ein Einwurf von der linken Seite tropfte im Strafraum einem Angreifer vor die Füße, der die Kugel aus 10 m ans Außennetz setzte (11. Minute).
In der 14. Minute gab es dann, nachdem ein Angreifer der TSG im Strafraum nach leichter Berührung mit großem Aufschrei zu Boden gegangen war, einen Strafstoß, der anschließend vom Schützen mittig verwandelt wurde – 1:0!
Nagut, das war jetzt nicht so gut gelaufen und ließ die heutige Zielerreichung eine Viertelstunde nach Anpfiff ein ganzes Stück schwieriger werden.
Um zunächst mal eine Reaktion zu zeigen, versuchte es Danny nach einem halbherzigen Klärungsversuch Wildemanns mit einem Dropkick aus 30 m, der ihm allerdings gründlich misslang (17. Minute).
Es folgte eine Phase, in der sich der WSV nach Ballverlusten immer wieder schneller Gegenangriffe der Hausherren erwehren musste und dabei ein ums andere Mal Glück hatte, dass die TSG den letzten Ball nicht in die gefährliche Zone bekam. Die Gastgeber hatten im Mittelfeld klar die Oberhand, gewannen dort einen Großteil der Zweikämpfe und eroberten nahezu jeden zweiten Ball. Dem WSV gelang dagegen im Spiel nach vorne nicht wirklich viel; viele Pässe gerieten auf dem harten Boden zu lang, versprangen bei der Ballannahme oder man blieb an konsequent störenden Gegenspielern hängen.
Den nächsten Torabschluss gab es dann erst, nachdem bereits eine knappe halbe Stunde gespielt war:
Ein Angreifer der Hausherren erlief einen langen Abschlag des eigenen Keepers, der irgendwie in den Rücken der WSV-Abwehr durchrutschte, und brachte ihn aus 20 m von halblinks direkt aufs Tor, allerdings stellte der Schuss kein Problem für Jan dar (29. Minute).
Im direkten Gegenzug versuchte Alex, mal mit Tempo in den Strafraum zu kommen, wurde aber so weit abgedrängt, dass er die Kugel nur noch mit dem Außenrist harmlos in die Arme des TSG-Keepers legen konnte (30. Minute).
Auch der nächste Ball, der aufs Tor der Heimmannschaft flog – nach einem Freistoß von Rouwen war es im Strafraum eher eine Kopfballverlängerung durch Michis Hinterkopf als ein beabsichtigter Torabschluss –, wurde vom Keeper unbeschadet aus der Luft gepflückt (36. Minute).
In der 42. Minute kam dann auch der Gastgeber nach einem Freistoß zu einem Kopfball, allerdings konnte auch Jan die Kugel auf Höhe des rechten Pfostens sicher aufnehmen.
Es folgte ein weiterer, eher harmloser Abschluss der Gäste; dieses Mal glitt Jan der Ball allerdings aus den Fingern, sodass sich für einen TSG-Angreifer die Gelegenheit zum Abstauben aus fünf Metern ergab, allerdings war die aufmerksame WSV-Defensive zur Stelle und klärte auf der Linie (43. Minute). Puh!
Nachdem Alex auf der Gegenseite einen Freistoß von der Strafraumkante in die Mauer gesetzt hatte (45. Minute) war Pause. Dringend benötigte Zeit, um bei der brennenden Sonne den Flüssigkeitshaushalt ein wenig aufzufüllen. Da gab’s ganz schön was zu besprechen, besonders berauschend war die Leistung bis jetzt nicht. Ein 1:0-Rückstand war hier auf jeden Fall aufholbar, allerdings mussten dafür dringend Ideen für eine stärkere Offensive her. Gegen laufwillige und zweikampfstarke Gastgeber waren lange Bälle nach vorne – wie man über weite Teile der ersten Halbzeit sehen konnte – nicht unbedingt erfolgversprechend.
Nach Wiederanpfiff versuchte der WSV sich dann auch direkt am Ausgleich:
Alex legte vorne von der linken Seite auf für Julian, der 20 m vorm Tor zum Abschluss kam, die Kugel aber relativ weit über das Tor fliegen ließ (47. Minute).
Nach guter Anfangsphase und nur kurz nachdem Tobi seinen Mitspielern lautstark ein „Das sieht besser aus, Jungs!“ attestiert hatte, brachte ein völlig missratener Rückpass die Hintermannschaft des WSV zum ersten Mal in Halbzeit 2 in arge Bedrängnis:
Ein Angreifer der TSG schnappte sich auf der rechten Seite die Kugel und zog in den Strafraum, wo er gerade noch am Abschluss gehindert werden konnte. Der Ball sprang allerdings einem zweiten Angreifer gefährlich vor die Füße und klatschte anschließend gegen den Pfosten (55. Minute).
Tja, so ist das. Kaum stellt man fest, dass es besser läuft, geht auch schon irgendwas schief. Wer kennt’s nicht …?
In der 61. Minute konnte sich dann erneut ein Angreifer der Hausherren in den Wiedelaher Strafraum dribbeln, ließ die Kugel anschließend allerdings über die Latte fliegen.
Fünf Minuten später konnte dann der WSV mit einem schönen Spielzug über die rechte Seite glänzen. Nach einem schnellen Doppelpass zwischen Erik und Julian wurde die Kugel one-touch-mäßig in die Spitze zu Alex weitergeleitet, der sich mit einer Drehung im Strafraum Platz verschaffte, mit seinem Abschluss aber letztendlich am Keeper hängen blieb (66. Minute).
Kurz darauf entschied sich Tobi bei einem Freistoß auf der rechten Seite gegen eine direkte Hereingabe, sondern schickte stattdessen Erik zur Grundlinie. Dessen Flanke wurde von irgendeinem Kopf im allgemeinen Gewusel rund um den Fünfmeterraum aufs Tor gebracht, wo der Keeper mit einer starken Parade den Ausgleich verhinderte (69. Minute).
Auch auf der Gegenseite wurde es durch einen Standard gefährlich, als nach einer Ecke von der linken Seite ein Kopfball aus neun Metern an die Innenseite des langen Pfostens knallte und von dort gegen Jan sprang, der reflexartig die Hände hochriss und die Kugel gerade noch so zur Torauslinie wischen konnte (73. Minute).
Ein weiterer Standard brachte den Hausherren dann schließlich den Führungsausbau – und das aus Sicht des WSV mehr als unglücklich: Als Jan ein eigentlich harmlos anmutender Freistoß durch die Finger glitt, setzte ein Angreifer der TSG gedankenschnell nach und drückte den freien Ball aus kurzer Distanz über die Linie – 2:0 (78. Minute)!
Was für ein Rückschlag. Da schaffte man es, sich gegen die immer wieder anlaufenden Gastgeber mit beherztem Einsatz zu erwehren und das Spiel einigermaßen offen zu halten – und dann fiel plötzlich der zweite Treffer in einer Situation, die eigentlich schon ungefährlich schien. Wie ärgerlich!
Während beim WSV die Köpfe erstmal runtergingen, gab der Treffer den Hausherren weiteren Auftrieb und der WSV hatte wieder alle Hände (bzw. Füße) voll zu tun, um in den letzten 15 Minuten der Partie den Knockout zu verhindern.
Als die TSG bei einem schnellen Angriff über die rechte Seite eine Flanke an den Strafraum schlagen wollte, brachte der WSV zwar einen Kopf dazwischen, allerdings sprang der Ball auf halblinker Position einem weiteren Angreifer vor die Füße, der völlig freistehend aus 20 m den direkten Abschluss suchte, die Kugel aber ungefährlich am Pfosten vorbeifliegen ließ (81. Minute). Glück für den WSV: Hätte der Angreifer hier die viele Zeit und den vielen Platz vor sich genutzt, um aufs Tor zu ziehen, wäre es im 1-gegen-1 vermutlich deutlich gefährlicher geworden …
Die TSG drängte nun deutlich auf den dritten Treffer.
Schon wenige Sekunden nach der vergebenen Großchance flog bereits ein weiter Abschluss am linken Pfosten vorbei (82. Minute).
Und dann kam es ganz bitter:
Noch in derselben Minute kamen die Gastgeber wieder zum Abschluss, wieder ließ Jan den Ball durch die Finger rutschen, wieder war ein Angreifer zur Stelle und staubte aus kurzer Distanz ab – 3:0 (82. Minute)!
Damit war das Spiel dann auch durch. Drei Tore in zehn Minuten – das war heute ein Ding der Unmöglichkeit, zumal man den Ball bislang noch nicht ein Mal über die Linie gebracht hatte und nicht gerade Chancen am Fließband serviert bekam. Zudem zehrte das intensive Spiel langsam aber sicher an den Kräften.
Nachdem die TSG einen strammen Schuss über die Latte hatte fliegen lassen (88. Minute), kam Schubi nach einer Ecke noch einmal zum Abschluss, zirkelte den Ball aber aus 20 m harmlos über das linke Kreuzeck (90+1. Minute).
Der letzte Versuch gebührte dann den Hausherren, als ein Angreifer sich von der rechten Seite in den Strafraum dribbelte, die Kugel dann aber etwas übermotiviert über die Latte drosch (90+4. Minute).
Dann war Schluss.
Der WSV verliert also mit 3:0 gegen die TSG Wildemann. Eine Niederlage, die vielleicht nicht hätte sein müssen, im Grunde aber auch nicht groß beklagt werden kann. Sicherlich trug auch heute der Hartplatz seinen Teil zum Ergebnis bei, man kann die Niederlage aber wohl nicht (nur) darauf schieben. Die Frage, ob das Spiel anders ausgegangen wäre, wenn Alex die große Chance zu Spielbeginn genutzt hätte, wenn der Strafstoß nicht gegeben worden wäre oder wenn es die beiden Torwartpatzer nicht gegeben hätte, ist müßig. Insgesamt ist dem WSV nach vorn zu wenig eingefallen, um wirklich gefährlich zu werden, und hinten hatte man das eine oder andere Mal Glück, dass die TSG nicht mehr aus ihren Chancen gemacht hat.
Durch die Niederlage muss der WSV im Kampf um den Klassenerhalt nun noch einmal zittern. Die TSG hat zwar immer noch fünf Punkte Rückstand, aber das vermeintlich leichtere Restprogramm. So stehen dort nur noch Duelle mit Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte an, während der WSV sich unter anderen noch mit dem aktuellen Tabellenzweiten (FC Seesen) und dem aktuellen Tabellendritten (SG Ildehausen/Kirchberg) messen muss. Aber immerhin kann dann wieder auf Rasen gespielt werden.
Los geht’s am kommenden Sonntag mit dem Duell gegen die SG Ildehausen/Kirchberg. Wir drücken die Daumen!
Zurück zur Übersicht