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01.06.2025
WSV Wiedelah : FC Seesen 2:5
Nachdem ein grandioser Auftritt bei der SG Ildehausen/Kirchberg (2:3-Auswärtssieg, ohne Bericht) und Schützenhilfe aus Bornhausen dem WSV drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt gesichert hatten, konnte der WSV seinen letzten Pflichtspielen vor der Sommerpause relativ entspannt entgegensehen.
Nach einem spielfreien Wochenende standen die Zeichen beim Spiel in Bornhausen dann bis kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit auf Sieg, allerdings gab man das Spiel nach 1:3-Führung noch mit 6:3 aus der Hand (ohne Bericht). Eine Halbzeit hui – und die andere vergessen wir einfach …
Heute stand nun das letzte Spiel der Saison auf dem Programm. Auf heimischen Rasen wollte man sich nochmal ordentlich verabschieden – der Gegner dafür war allerdings ein denkbar undankbarer: Mit dem FC Seesen war der designierte Vizemeister samt Top-Torjäger der Liga zu Gast im Eckerstadion.
Schon früh zeigte sich, dass es ein schweres Spiel werden würde.
Nur 120 Sekunden nach Anpfiff der Partie hatte ein Seesener Angreifer bereits die erste Großchance, als er im Rücken der WSV-Abwehr frei zum Tor ziehen konnte und an der Strafraumkante versuchte, die Kugel im 1-gegen-1 über Jan hinweg ins Tor zu lupfen. Während ihm bange Blicke folgten, sprang der Ball kurz vor der Linie noch einmal auf und flog dann über die Latte. Puh!
Es dauert aber nur weitere 120 Sekunden, da klingelte es dann schon das erste Mal:
Wieder kam ein Seesener Angreifer nach einem Pass durch die Wiedelaher Abwehr an die Kugel, setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und kam schließlich erfolgreich zum Abschluss – 0:1 (4. Minute)!
Die Gäste übernahmen hier von Beginn an das Zepter und trieben den WSV immer wieder bis an die eigene Strafraumkante und weiter zurück. Die Hausherren hatten alle Mühe, sich zu wehren, und konnten nach vorne kaum mal für Entlastung sorgen.
Nach einem harmlosen Kopfball, der das Tor weit verfehlte (11. Minute), und einem Flachschuss aus 25 m, den Jan sicher aufnehmen konnte (18. Minute), folgte in der 21. Minute nach einem schnellen Kombinationsspiel über die rechte Seite der nächste Torabschluss des FC:
Eine flache Hereingabe von der Strafraumkante fand auf Höhe des linken Pfostens einen völlig freistehenden Angreifer, der aus sieben Metern wenig Mühe hatte, die Kugel in die Maschen zu befördern – 0:2!
In Reaktion fasste sich Michi bei nächster Gelegenheit ein Herz und sorgte nach einem schönen Doppelpass mit Niklas für den ersten Torabschluss des WSV – sein Schuss von der Strafraumkante geriet aber harmlos und stellte kein Problem für den Keeper der Gäste dar (25. Minute).
In der 31. Minute ließ der FC einen Freistoß von halblinks zentral aufs Tor zufliegen, wo Jan den Ball sicher wegfausten konnte.
Die Gäste ließen es nun ruhiger angehen und nahmen vorne den Fuß etwas vom Gas. Da sie die Oberhand im Mittelfeld behielten, änderte das aber kaum etwas am Spiel –im Wiedelaher Strafraum tat sich etwas weniger, Zeit zum Durchatmen gab es aber trotzdem nicht.
Kurz vor der Halbzeit kam Julian dann bei einer der wenigen Offensivaktionen des WSV im Strafraum noch einmal zum Abschluss, konnte die Kugel aber aus der Drehung und mit Gegenspieler an den Hacken nicht druckvoll aufs Tor bringen, sodass sie letztendlich harmlos in den Armen des Keepers landete (42. Minute).
Wenig später beendete der Schiedsrichter dann eine relativ einseitige erste Hälfte mit einem Zwischenstand, der völlig in Ordnung ging, aus Gästesicht allerdings – wäre es hier noch um irgendwas gegangen – auch als „etwas mau“ hätte bezeichnet werden können. Der WSV hatte überhaupt keinen Zugriff im Mittelfeld, verlor bei eigenem Ballbesitz die Kugel viel zu schnell wieder und ließ sich dann das ein oder andere Mal vom Gegner ganz schön überlaufen. Mit viel Einsatz in der Defensive schaffte man es immerhin, das Spiel ergebnistechnisch noch offen zu halten – blieb zu hoffen, dass in den folgenden 45 Minuten ein wenig mehr Action in der gegnerischen Hälfte stattfinden würde. Vielleicht konnte man ja auch noch einen Treffer gegen die bislang beste Defensive der Liga erzielen, wer weiß …
Mit neuem Mut ging es auf in Halbzeit 2 und schon nach zwei Minuten wurde es im Seesener Strafraum tatsächlich gefährlich:
Nach guter Ballbehauptung auf der linken Seite ließ Julian die Kugel von der Strafraumkante zum rechten Pfosten fliegen – ob es ein platzierter Abschluss oder eine gefühlvolle Flanke für Erik, der eingelaufen war, werden sollte, wird man nie erfahren; der Ball segelte letztendlich sowohl an Erik als auch am Aluminium vorbei ins Toraus (47. Minute).
Der führende FC suchte weiterhin nicht mit letzter Konsequenz den Abschluss und ließ dem WSV etwas mehr Räume als noch in Halbzeit 1, ohne jedoch wirklich die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Die Heimelf bemühte sich, eigenen Druck aufzubauen, schaffte es aber nicht, die gut sortierte und aufmerksame Seesener Hintermannschaft zu überwinden.
Erst nach knapp einer Viertelstunde nahm die Partie in Sachen Torchancen wieder mehr Fahrt auf.
Zunächst nutzte Seesen einen eigenen Abstoß, um schnell nach vorne zu spielen. Nach einer missglückten Kopfballabwehr rutschte die Kugel zu einem Angreifer des FC durch, der anschließend von halbrechts unbedrängt in den Strafraum zog. Sein Versuch, die Kugel platziert neben dem kurzen Pfosten ins Netz zu legen, missglückte – die Kugel rollte lediglich an besagtem Pfosten vorbei ins Toraus (61. Minute).
Nun war es der WSV, der nach dem anschließenden Abstoß schnell nach vorne spielte. Nach ein paar Stationen brachte Niklas die Kugel scharf vors Tor, wo der Gästekeeper gerade noch rechtzeitig vor Erik an den Ball kam (62. Minute). Das war haarscharf!
Es folgte der nächste schnelle Gegenangriff – dieses Mal wieder in Richtung Wiedelaher Kasten:
Nach einem Steckpass aus dem Mittelfeld machte sich zum wiederholten Male ein Angreifer im Rücken der aufgerückten WSV-Abwehr frei auf in Richtung Tor. Im Gegensatz zu seinem Mitspieler nur eine Minute zuvor machte er es dieses Mal besser und chippte die Kugel an Jan vorbei in die Maschen – 0:3 (62. Minute)!
Der WSV, der heute eh nichts zu verlieren hatte, ließ sich von dem Gegentor nicht beirren und hatte schon zwei Minuten später erneut die Chance zum Anschlusstreffer:
Nachdem Julian ihn mit einem schönen Diagonalball bedient hatte, leitete Niklas die Kugel von der linken Seite per Kopf in den Strafraum; dort kam Michi im Fünfmeterraum vor dem überraschten Keeper an den Ball, konnte ihn jedoch nicht richtig kontrollieren und ließ ihn letztendlich über die Latte fliegen (64. Minute).
In der 69. Minute spielte sich Simon dann elegant von der Mittellinie an mehreren Gegenspielern vorbei in Richtung Strafraum, zielte dann aus 20 m allerdings mit Schwung deutlich am Tor vorbei.
Fünf Minuten später griff der FC wieder zu dem bewährten Mittel „Steckpass durch die Abwehr“ und schaffte es damit erneut, einem Angreifer eine freie Schussbahn zu ermöglichen, die dieser auch nutzte, um die Kugel souverän im Kasten unterzubringen – 0:4 (74. Minute).
Eine Viertelstunde vor Schluss war die Partie damit eigentlich gelaufen, immerhin hatte der FC das Spiel unter Kontrolle und es sah – trotz einzelner Nadelstiche des WSV – nicht so aus, als könnten die Hausherren das Ergebnis noch drehen. Nach den Erkenntnissen der ersten Halbzeit musste man zudem auch damit rechnen, dass die Gäste im Zweifel (wieder) einen Gang hochschalten könnten.
Nichtsdestotrotz kämpfte der WSV weiter. Ein Treffer war immer noch drin!
Und der Treffer fiel dann auch, als es in zentraler Position Freistoß für den WSV aus 19 m gab:
Niklas‘ Schuss landete zwar in der Mauer, wurde dort aber so (un)glücklich abgefälscht, dass die Kugel den Torwart auf dem falschen Fuß erwischte und an ihm vorbei in die Maschen trudelte – 1:4 (78. Minute)!
Und es kam noch besser:
Schon im nächsten Angriff spielte Julian die Kugel aus der Zentrale heraus ans rechte Strafraumeck zu Erik, der sich Kugel und Gegner zurechtlegte und den Ball schließlich durch die Beine seines Gegenspielers hindurch platziert neben dem langen Pfosten ins Netz beförderte – 2:4 (80. Minute)!
Ein Doppelschlag für den WSV – und schon sah die Partie doch gleich wieder freundlicher aus!
In der 83. Minute gab es dann erneut Freistoß für den WSV – dieses Mal aus dem Rückraum. Simon versuchte es direkt und brachte die Kugel stramm aufs Tor, wo der Keeper sie im Nachfassen entschärfen konnte. Naja, ein dritter Treffer wäre vielleicht auch etwas zu viel verlangt gewesen …!
Nach der Sturm-und-Drang-Phase des WSV wollte sich dann auch der FC mal wieder melden, ließ einen strammen Schuss von der rechten Strafraumkante aber am Pfosten vorbeifliegen (85. Minute).
Kurz vor Abpfiff der Partie begann es dann plötzlich, in Strömen zu regnen. Ein bisschen kitschig könnte man sagen: Es war fast, als wäre auch der Himmel traurig, dass die Saison sich nun dem Ende neigte …
Bevor es in die trockenen Kabinen ging, gab es allerdings noch eine letzte Chance – leider auf der falschen Seite des Platzes:
Nach einem erfolglosen Angriff des WSV nutzten die Gäste es aus, dass die gegnerische Defensive weit aufgerückt war, und schlugen einen langen Ball nach vorne. Dort schnappte sich der Torschützenkönig der Saison die Kugel und legte sie von der rechten Strafraumseite noch einmal platziert links unten ins Eck – 2:5 (90. Minute). Ehre, wem Ehre gebührt!
Eine Niederlage zum Saisonende ist zwar nicht schön, die heutige ist aber wohl zu verkraften, zumal man ohnehin nicht als Favorit in die Partie gegangen war. Zwar konnte man mit einem Doppelschlag rund zehn Minuten vor Schluss noch einmal zwei Erfolge für sich verbuchen – der Seesener Sieg war aber von Minute 4 an nie wirklich gefährdet und geht auch in der Höhe völlig in Ordnung. Gegen eine aufmerksame und gut stehende Seesener Abwehr war kaum ein Kraut gewachsen; Versuche, mit Tempo zum Erfolg zu kommen, blieben eben genau das: Versuche. Gleichzeitig überließ man den Gästen über weite Strecken zu viele Räume im Mittelfeld und war zu häufig mit Hinterherlaufen beschäftigt. Trotzdem war die kämpferische Leistung auch heute wieder lobenswert und hat angesichts der Überlegenheit des Gegners sicherlich in großem Maße dazu beigetragen, dass die Niederlage im Rahmen blieb.
Der WSV beendet die Saison als Tabellenfünfter mit insgesamt 39 Punkten. Der Klassenerhalt stand ja bereits fest, trotzdem sei auch hier noch einmal gesagt: Glückwunsch, Jungs! Das habt ihr euch hart erkämpft und verdient!
Darauf ein kräftiges: WS – V!
Jetzt darf sich erholt und die Sommerpause genossen werden. Fragt sich nur, womit man jetzt eigentlich seine ganzen Sonntage verbringen soll …
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