WSV Wiedelah

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28.08.2022

TSG Wildemann : WSV Wiedelah 4:1

Für den WSV ging es heute in den Harz zur TSG Wildemann. Ein Mix aus Sonne und Wolken, Temperaturen knapp über 20 °C – beste Fußballbedingungen, wäre da nicht dieser unbeliebte, staubtrockene Hartplatz … Nun ja, es nützte nichts, da musste man heute durch!

Der Start in die Partie ließ nichts Gutes erahnen, denn es dauerte keine 30 Sekunden, da durfte Jan den Ball bereits zum ersten Mal hinter sich aus dem Netz fischen: Direkt nach Anpfiff der Partie gelang es den Gästen, sich durch das Wiedelaher Mittelfeld bis an die Strafraumkante zu spielen. Dort ergriff ein Angreifer, dem sich kein Fuß in den Weg stellte, die Gelegenheit und zog aus halbrechter Position einfach mal ab. Jan streckte sich zwar, konnte den Ball aber nicht erreichen, sodass dieser links unten im Netz landete – 1:0! (1. Minute)

Da hatte der WSV den Anpfiff aber mal sowas von verschlafen. Ohje …

Immerhin: Nach dem Gegentreffer waren die Jungs wach. Dass man von Beginn an einem Rückstand hinterherlaufen musste, war zwar definitiv nicht der Plan gewesen, aber es blieben ja noch 90 Minuten, um den Gegentreffer auszumerzen.

In den folgenden 45 Minuten sollte sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickeln, bei dem beide Mannschaften trotz der auf dem Hartplatz fast unvermeidbaren Schwierigkeiten in der Ballkontrolle immer wieder Druck auf die gegnerische Defensive ausüben konnten und zu Torabschlüssen kamen.

Aber der Reihe nach:

Nachdem die Gastgeber einen Freistoß aus 18 m über die Latte gesetzt hatten (3. Minute), versuchte es der WSV bei zwei ersten Angriffsversuchen jeweils, die gegnerische Hintermannschaft durch Pässe in den Rücken der Abwehr zu überlisten, allerdings gerieten sowohl der Ball für Fabian auf der linken Seite (4. Minute) als auch der Ball für Rouwen in der Zentrale (7. Minute) zu lang, sodass sich hier noch keine direkte Torgelegenheit ergab.

Die TSG versuchte es auf der Gegenseite mit einem hohen Ball von der rechten Seite, der sich kurz vorm Tor gefährlich senkte, von Jan aber über die Latte gelenkt wurde (11. Minute).

In der 14. Minute ließ Maik einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum segeln, wo Fabian am Fünfer in den Ball hineinsprang, ihn aber nicht richtig erwischte, sodass er vor den Füßen eines gegnerischen Verteidigers landete. Dessen Klärungsversuch missglückte – der Ball landete knapp hinter der Strafraumkante bei Maik, der den Nachschuss aus 18 m allerdings ungefährlich am Tor vorbeirollen ließ.
Zwei Minuten später konnte sich Rouwen auf der rechten Seite im Sprintduell behaupten und spielte einen Querpass in den Strafraum, wo Maik eine Sekunde zu spät kam und den Ball nur noch mit den Zehenspitzen in Richtung Toraus abfälschen konnte (16. Minute).

Es folgte eine Dreifach-Chance auf der Gegenseite: Nach einem Freistoß von der rechten Seite, der lang auf die linke Strafraumseite geschlagen wurde, brachte ein Angreifer der TSG den Ball von dort per Kopf entgegen Jans Laufrichtung aufs Tor, wo er noch leicht abgefälscht wurde und schließlich knapp am rechten Pfosten vorbeisegelte. Bei der folgenden Ecke nutzten die Gastgeber ein wenig Verwirrung im Strafraum, um den Ball aus sieben Metern Distanz gefährlich aufs Tor zu bringen – der WSV konnte gerade noch einen Fuß dazwischenschieben und den Ball knapp links am Pfosten vorbei ins Toraus befördern. Auch nach der folgenden Ecke kamen die Gastgeber wieder zu einem Abschluss, allerdings landete der Kopfball dieses Mal sicher in Jans Armen (18./19. Minute).

In der 21. Minute verfehlte ein weiterer Schuss der Gastgeber von der linken Strafraumkante nur knapp das Tor.
Nach einer kurzen, etwas ruhigeren Phase kam dann der WSV wieder zu einem guten Abschluss, bei dem Fabian eine lang gezogene Ecke von Maik am linken Pfosten aus schwierigem Winkel über das Tor köpfte (28. Minute).
Eine Minute später versuchte es Fabian dann nach einer starken Balleroberung mit einem Abschluss per Fuß aus 18 m, allerdings wurde sein unplatzierter Schuss vom gegnerischen Schlussmann problemlos gefangen (29. Minute).

In der 32. Minute setzten die Gastgeber nach einem Ballverlust des WSV im Mittelfeld zu einem schnellen Konter an, an dessen Ende ein Angreifer auf der rechten Seite relativ unbedrängt in Richtung WSV-Tor sprinten konnte. Mit seinem strammen Schuss von der Strafraumkante scheiterte er allerdings an einer Glanzparade von Jan.
Beim nächsten Abschluss der Gastgeber hatte es Jan dann deutlich leichter, denn obwohl der Ball nach einer Ecke am Fünfmeterraum vor den Füßen eines TSG-Angreifers landete, missglückte dessen Abschluss derart, dass Jan den Ball aus kürzester Distanz sicher aufnehmen konnte (33. Minute).
In der 38. Minute setzte die TSG nach einem Freistoß aus dem rechten Mittelfeld einen Kopfball aus zehn Metern über das Tor. Wenig später landete der Ball nach einem verunglückten Torabschluss der Gastgeber auf der rechten Strafraumseite, wo ein Angreifer die Kugel aus spitzem Winkel knapp am Pfosten vorbeilegte (40. Minute).

Zwei Minuten später wurde ein langer Einwurf von Fabian vom gegnerischen Keeper im Strafraum weggefaustet und landete im Rückraum bei Schubi, der die Kugel volley aus 25 m über das Tor fliegen ließ (42. Minute).

Es ging hier wirklich munter hin und her. Beide Mannschaften wirbelten ordentlich Staub auf (im wahrsten Sinne des Wortes) und schenkten sich so gut wie nichts. Der WSV arbeitete am Ausgleichstreffer, der Gastgeber am Führungsausbau. Spielerisch war der WSV über weite Phasen der ersten Halbzeit die etwas bessere Mannschaft, allerdings fehlte immer wieder die Präzision bei den letzten Pässen in die Spitze, sodass viele aussichtsreiche Angriffe von der Hintermannschaft der Gastgeber abgefangen werden konnten. Die TSG setzte ihrerseits nach Ballgewinnen auf schnelles Umschalten und erarbeitete sich dadurch die besseren Torgelegenheiten, konnte aber kein Kapital daraus schlagen.

Wer jetzt denkt „Das klingt wie ein Halbzeitfazit, dabei stand noch nirgends, dass Halbzeit war“, der liegt nicht ganz falsch. Der vorstehende Absatz wäre das Halbzeitfazit nach exakt 45 Minuten gewesen, allerdings dauerte die erste Halbzeit einige Sekunden länger. Man ahnt, was kommt …

Nachdem die TSG einen Fehlpass des WSV im Mittelfeld hatte abfangen können, nutzte ein Angreifer das Umschaltmoment, um aus 25 m unbedrängt zu einem Sonntagsschuss anzusetzen – der Ball knallte gegen die Unterkante der Latte und von dort über die Linie ins Tor – 2:0! (45+1. Minute)

Nun war wirklich Halbzeit.

Wie ärgerlich! Der WSV kassierte wenige Sekunden nach Anpfiff und wenige Sekunden vor Abpfiff zwei Gegentore und stand trotz des ausgeglichenen Spiels in den 45 Minuten zwischen den beiden Treffern nun vor einer Mammutaufgabe in Halbzeit 2. Ein Unentschieden, vielleicht auch eine knappe Führung der Gastgeber hätte man zu diesem Zeitpunkt des Spiels sicherlich unterschrieben, aber das 2:0 war doch irgendwie zu hoch.

Es sollte aber noch schlimmer kommen …

Schon vier Minuten nach Wiederanpfiff der Partie lief der WSV nach einem Ballverlust im Mittelfeld in einen schnellen Konter der Gastgeber. Nach einem langen, in den Rücken der aufgerückten Abwehr gespielten Ball konnte ein gegnerischer Angreifer unbedrängt auf der rechten Seite bis an den Strafraum ziehen und legte den Ball anschließend flach an den langen Pfosten, wo ein mitgelaufener Mitspieler nur noch den Fuß hinhalten und den Ball aus sieben Metern über die Linie befördern musste – 3:0! (49. Minute)

Hatte der WSV sich zur Halbzeit noch gesagt, dass trotz des Zwei-Tore-Rückstandes noch alles möglich sei, so musste man – kaum, dass das Spiel wieder lief – diesen Rückstand verkraften. Etwas, das der Mannschaft sehr schwer fiel, wie sich in der Folge zeigen sollte.

Während beim WSV die Köpfe noch unten waren, machte die TSG weiter Druck und versuchte nachzulegen, scheiterte aber zunächst bei einem Kopfball nach einer Ecke (50. Minute) und einem Abschluss von der Strafraumkante (53. Minute) jeweils an bärenstarken Paraden von Jan.

In der 56. Minute war es dann erneut eine schnelle Umschaltaktion, die die Gastgeber noch einmal jubeln ließ: Nach einem Ballverlust des WSV in der gegnerischen Hälfte folgte ein langer Ball in die Spitze. Jan, der aufgrund des vorherigen Angriffs des WSV etwas aufgerückt war, versuchte, den Ball vor dem durchgestarteten TSG-Angreifer abzufangen, kam jedoch einen Schritt zu spät und musste so mit ansehen, wie die Kugel aus rund 35 m über ihn hinweg flog und zielgenau im Tor landete – 4:0!

Damit war die Partie höchstwahrscheinlich gelaufen. Jetzt ging es darum, die Niederlage nicht noch zu einer saftigen Klatsche werden zu lassen. Doch der WSV hatte komplett den Faden verloren und schaffte es nicht, an die gute Leistung in Halbzeit 1 anzuknüpfen. Stattdessen sah man immer wieder Angriffswellen der Hausherren auf sich zurollen, die sich mit den vier Toren ganz offensichtlich nicht begnügen wollten.

Während der Strafraum der Gastgeber weitestgehend verwaist blieb, endete fast jeder Angriff der TSG mit einem Torabschluss, allerdings flogen die Bälle entweder mangels Zielwasser am Tor vorbei (58./ 59./62. Minute) oder wurden von Jan, der heute einen Sahnetag erwischt hatte, stark pariert (60./68. Minute).

In der 61. Minute rettete dann auch zweimal das Aluminum den WSV vor einem weiteren Gegentreffer: Erst knallte ein strammer Schuss von der linken Seite an den Pfosten, dann krachte die Kugel nach einem Abschluss aus 20 m an die Latte.

Erst nach einer kurzen Spielunterbrechung knapp 20 Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit gelang es dem WSV, sich ein wenig zu fangen und den Gastgeber nicht minütlich zu Großchancen einzuladen. Dennoch blieb der Druck hoch.

Der WSV, der sich bemühte, für Entlastung zu sorgen, entwickelte aus dem Spiel heraus einfach keine Torgefahr. Entweder hatte die TSG immer irgendwo ein Bein dazwischen oder Zuspiele gerieten auf dem harten Untergrund einfach zu lang. So musste der WSV eben auf Standards hoffen. Aber auch die strahlten so gut wie nie ernsthafte Torgefahr aus.

Der erste, halbwegs nennenswerte Torabschluss des WSV ergab sich in der 71. Minute, als Lennart einen Freistoß von der linken Seite direkt aufs Tor brachte, wo die Kugel allerdings problemlos vom Gästekeeper abgefischt werden konnte.

In einer kurzen Verschnaufpause der Hausherren gab es in der 76. Minute eine Ecke für den WSV, die von der linken Seite flach in den Strafraum getreten wurde. Eigentlich nichts wirklich Gefährliches, aber dank eines Abstimmungsfehlers zwischen dem Keeper der Hausherren und seiner Verteidigung rutschte der Ball durch bis zum langen Pfosten, wo Fabian am schnellsten schaltete und den Ball im allgemeinem Gewusel über die Linie drückte – 4:1, der Ehrentreffer für den WSV!

Die Gastgeber intensivierten gleich darauf ihre Angriffsbemühungen wieder, um dem WSV ja keine Gelegenheit zu bieten, noch einmal ins Spiel zurückzufinden, allerdings mussten alle Akteure inzwischen der intensiven Partie einigen Tribut zollen, sodass am Ende schneller Angriffe einfach die Kraft fehlte, um den Ball noch einmal gefährlich aufs Tor zu donnern. So rollte ein Abschluss der Gastgeber harmlos am linken Pfosten vorbei (77. Minute), ein Schuss von der linken Strafraumseite verfehlte ebenfalls den linken Pfosten (81. Minute) und ein Versuch von der Strafraumkante flog aus zentraler Position über die Latte (84. Minute).

Nachdem Jan noch einmal am rechten Pfosten eine Ecke entschärfen konnte und ein Abschluss nach der folgenden Ecke ins Toraus segelte (45.+1. Minute), beendete der Schiedsrichter die Partie.

Der WSV verliert also auch sein drittes Punktspiel und muss mit einer 1:4-Niederlage die Heimreise aus Wildemann antreten. Der Sieg der Gastgeber geht angesichts der drückenden Überlegenheit in Halbzeit 2 absolut in Ordnung und der WSV kann sich heute bei seinem starken Keeper bedanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausgefallen ist.

Wäre ein Treffer für den WSV in Halbzeit 1 noch durchaus verdient gewesen, so war der Ehrentreffer eine Viertelstunde vor Schluss hier nicht viel mehr als glückliche Ergebniskosmetik, aber immerhin belohnte sich der WSV doch noch für einen aufopferungsvollen Kampf in allen Mannschaftsteilen. Leider zeigte sich auch heute wieder das Problem der letzten Spiele – eine Halbzeit hui, eine Halbzeit pfui. Eigentlich kann man mit dem Gegner mithalten, aber irgendwie schafft man es nicht, eine konstant gute Leistung über 90 Minuten abzurufen. Wenn das besser wird, dann klappt es sicher auch mit den Punkten!

Am Mittwoch geht es im Pokal nach Seesen, anschließend steht am Sonntag das nächste Punktspiel an. Zu Gast im Eckerstadion wird dann die SG Bredelem/Astfeld sein.



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