WSV Wiedelah

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24.03.2023

WSV Wiedelah : SV Göttingerode 2:1

Nachdem wir vor drei Wochen mit einem 24:0-Sieg beim Hohegeisser SV (ohne Bericht) erfolgreich in die Rückrunde gestartet waren, ging es heute in der ersten Pokalrunde gegen den SV Göttingerode. Auf heimischem Rasen kam es damit zum Spitzenspiel der beiden Tabellenführer in den Nordharzklassen der Frauen. Nach einigen Schauern war der Untergrund heute extrem matschig, noch während des Aufwärmens setzte der Regen wieder ein und der Wind frischte auf – beste Bedingungen für das kampfbetonte Spiel, das nach den Erfahrungen der Vergangenheit zwischen beiden Teams zu erwarten war.

Wir begannen sofort mit viel Druck und konnten uns kaum zwei Minuten nach Anpfiff bereits den ersten Torabschluss erarbeiten, allerdings wurde Picassos Versuch aus dem Strafraum von der gegnerischen Torfrau pariert.

Auch in der Folge blieb der Ball zumeist in unserem Besitz und wir drängten die Gäste aus Göttingerode in die eigene Hälfte. Diese versuchten sich erst gar nicht im Spielaufbau, sondern schlugen hauptsächlich lange Bälle in die Spitze, welche von unserer Abwehrkette um Celine, Bianca und Hannah allerdings sicher abgefangen und prompt zur Einleitung eigener Angriffe verwertet wurden.

Eine Ausnahme beim sicheren Abfangen dieser langen Bälle gab es aber – leider: In der 6. Minute rutschte ein Befreiungsschlag der Gäste durch eine Lücke in der Abwehr, woraufhin sich die Stürmerin des SV und Laura ein Sprintduell lieferten, das der SV um eine Fußspitze gewann. Die Göttingeröder Spielerin legte den Ball an Laura vorbei und schob ihn von der linken Strafraumseite aus in Richtung Tor. Dort versuchte Hannah zwar noch, den Ball auf der Linie zu klären, konnte ihn aber nicht mehr erwischen, sodass er ins Netz rollte – 0:1!

Erster Angriff, erstes Tor. Die Führung der Gäste fiel hier völlig aus dem Nichts. Aber wir ließen uns nicht beirren und spielten einfach weiter. Das Spiel war ja noch lang. Und es blieb einseitig.

Wir erarbeiteten uns Chance um Chance, trafen aber entweder das Tor nicht oder blieben zu harmlos im Abschluss. So ließen z. B. Checka und Picasso in jeweils aussichtsreicher Position kurz vorm Tor den Ball in den Armen der Torfrau landen. Das berühmte „Schießen in die Ecken“ müssen wir definitiv noch üben …

Mit einem unglücklichen und dem Spielverlauf absolut widersprechenden 0:1-Rückstand ging es dann zum kurzen Abtrocknen in die Kabine. Wir wussten: Der Sieg war drin. Der SV spielte heute nicht wie ein Tabellenführer und war uns in nahezu allen Punkten unterlegen. Während wir es jedoch verpassten, unsere zahlreiche Chancen in Zählbares zu verwandeln, nutzten die Gäste einen kleinen Fehler eiskalt aus. In Halbzeit 2 wollten wir es besser machen und nicht nur den bis dato verdienten Ausgleich erzielen, sondern das Spiel zu unseren Gunsten drehen.

Insgesamt begann die zweite Halbzeit dann zunächst allerdings etwas ausgeglichener. Der SV hatte wohl gemerkt, dass es ein gefährliches Spiel werden könnte, wenn man weiterhin nur auf die Verteidigung setzte, allerdings zwangen wir die Gäste mit einem engagierten Pressing immer wieder zu Fehlpässen im Mittelfeld und konnten so nahezu sämtliche Angriffsbemühungen stoppen und unsererseits kontern.

In der 49. Minute war es dann allerdings kein Angriff aus dem Spiel heraus, der uns den Ausgleich brachte, sondern ein Strafstoß: Nachdem Picasso bei einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum zu Boden gegangen war, übernahm Anne die Verantwortung. Ihr platzierter Schuss knallte an den linken Innenpfosten und sprang von dort an der geschlagenen Torfrau vorbei nach rechts, wo er schließlich nach einem Moment des Bangens im Netz einschlug – 1:1!

Der Anfang war geschafft. Und wir legten direkt nach. Mit mustergültigem One-Touch-Football gelang uns bereits wenig später, in der 51. Minute, der Führungstreffer:
Auf der rechten Seite tanzten Bianca, Celine und Anne mit starkem Kurzpassspiel ihre Gegenspielerinnen aus und brachten den Ball halbhoch in den Strafraum, wo Janina die Kugel kurz annahm, anschließend volley über die gegnerische Torfrau hinweg ins lange Eck chippte und damit den wohl besten und sehenswertesten Spielzug der gesamten Partie krönte – 2:1!

Mit frenetischem Jubel sowohl auf als auch neben dem Platz feierten wir die Führung, die wir uns mit einem extrem starken Auftritt auch mehr als verdient hatten.

Und wir waren hochmotiviert, diese Führung nicht mehr abzugeben. Wir blieben am Drücker und versuchten, nachzulegen, allerdings ließ unsere Chancenverwertung mal wieder zu wünschen übrig. Ein strammer Schuss von Bianca aus dem Rückraum knallte an den linken Pfosten, Janina legte – wie schon Picasso in Halbzeit 1 – den Ball im 1-gegen-1 gegen die gegnerische Torfrau dieser einfach in die Arme, anstatt die Kugel an ihr vorbei einzuschieben, und diverse Abschlüsse flogen links und rechts am Kasten vorbei.

Im Prinzip hielten wir die Spannung in der Partie aufrecht und wären dafür fast bestraft worden. Wie schon in Halbzeit 1 war es erneut einer von vielen langen Bällen – die beim SV nach wie vor das Mittel der Wahl waren –, der uns in die Bredouille brachte: Im Rücken unserer Abwehrreihe konnte sich so eine Angreiferin davonstehlen und mit dem Ball zum Tor ziehen. Dort schaffte sie es, die Kugel an der herauseilenden Laura vorbeizulegen, wurde dabei aber auf die linke Strafraumseite gedrängt, von wo sie den Ball schließlich in Richtung des leeren Tors schob. Celine, die von der rechten Seite zurückgesprintet war und angesichts des drohenden Gegentores noch einmal alles gab, kam gerade noch rechtzeitig, um die Kugel von der Linie zu kratzen. Puuuh!

Auch wenn uns hier unsere offensivere Einstellung fast zum Verhängnis geworden wäre, wollten wir uns trotz der Führung mit zunehmender Spieldauer nicht nur aufs Verteidigen beschränken. Da die Gäste aus Göttingerode uns auch immer wieder zu Kontern regelrecht einluden, setzten wir unsere Angriffswellen über die schnellen Außen und unsere spielstarke Mittelachse fort. Unsere Angriffe brachten zwar nichts ein, kosteten den Gegner allerdings wertvolle Zeit.

Die Gäste blieben ihrerseits weiter um den Ausgleich bemüht, hatten aber kaum kreative Ideen, um unsere Abwehr zu überlisten. Immer wieder flogen lange Bälle durchs Mittelfeld, die von uns entweder abgefangen oder abgelaufen wurden. Auch Ecken brachten nur mäßige Gefahr.

Jeder geblockte Ball, jeder Einwurf, jeder Abstoß – alles wurde von uns bejubelt, denn es brachte uns dem ersehnten Abpfiff näher. Während sich bei den Gästen aus Göttingerode zunehmend Frust breitmachte, schafften wir es mit gegenseitigen Anfeuerungen, auch die allerletzten Kraftreserven zu mobilisieren, um jeden Ball zu kämpfen und „das Ding“ über die Zeit zu bringen.

Als die Schiedsrichterin die Partie schließlich beendete, gab es kein Halten mehr. 2:1 – wir hatten gewonnen. Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel werden würde, doch wir hatten den Kampf angenommen, mit Herz und Leidenschaft alles gegeben, und am Ende den verdienten Sieg eingefahren. Der Traum vom „Finale dahoam“ lebt weiter. Und wir werden auch im nächsten Pokalspiel alles daran setzen, diesen Traum wahr werden zu lassen.

Nur der WSV!



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