WSV Wiedelah

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18.06.2023

SV Hahndorf : WSV Wiedelah (Pokalfinale in Wiedelah) 3:2

Zum Abschluss der Saison stand für uns heute das Pokalfinale gegen den SV Hahndorf an. Ein besonderes Spiel, bei dem wir uns vor heimischem Publikum nach der Meisterschaft in der Liga auch den Kreispokal der Kleinfeldmannschaften holen wollten. Bei heißen Temperaturen, strahlendem Sonnenschein und toller Stimmung begann im Eckerstadion das letzte Kapitel der Mission „Doublesieger“.

Es sollte ein spannendes, hart umkämpftes Spiel werden.

Nach einer kurzen Abtastphase merkten wir schnell, dass wir heute zwar ligatechnisch der Außenseiter, spielerisch aber mindestens gleichwertig waren. Da Bianca, Hannah und Celine in der Defensive extrem lauf- und zweikampfstark agierten und alles abfingen, was abzufangen war, ergaben sich für den SV kaum nennenswerte Chancen. Gleichzeitig verpassten wir es aber, durch schnelle Umschaltaktionen oder cleveres Passpiel gefährlich vor das Gästetor (wir nennen den SV mal „Gast“, obwohl er auf dem Papier die Heimmannschaft war) zu gelangen. Wie auch schon in den letzten Ligaspielen kamen zu viele Bälle nicht beim richtigen Mitspieler an oder wurden im Zweikampf verdaddelt. Vieles spielte sich so außerhalb der gefährlichen Zonen im Mittelfeld ab.

Folgerichtig stand es fünf Minuten vor dem Pausenpfiff noch 0:0. Dann erzielten die Gäste einen etwas kuriosen Treffer – ins eigene Tor: Nach einem Abschluss von Picasso wollte der SV die Situation im Strafraum eigentlich klären, allerdings landete die Kugel auf der rechten Straumraumseite im Lauf einer Verteidigerin, die nicht mehr ausweichen konnte und den Ball so unglücklich zurück in Richtung Tor abfälschte, dass der Ball über die Linie kullerte – 1:0 für uns (36. Minute), auf Wiedelaher Seite wurde dieses Eigentor natürlich lautstark bejubelt!

Wenig später ging es in die Halbzeitpause, durchschnaufen, abkühlen, ausruhen.

Die Führung spielte uns in die Karten und ließ unsere Motivation noch einmal ansteigen. Der Pokalsieg war drin und nur noch 40 heiße Minuten (im wahrsten Sinne des Wortes) entfernt. Für uns stand fest, dass wir weiterhin mutig auftreten und uns nicht auf das Verteidigen des knappen Vorsprungs konzentrieren wollten.

Unsere Pläne für einen Führungsausbau wurden dann aber eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff von der jungen Schiedsrichterin vereitelt: Als Laura einen eigentlich harmlosen Abschluss der Gäste aus dem Rückraum durch die Beine gleiten ließ und erst im Nachfassen im Rücken sichern konnte, entschied die Unparteiische – wohl beeinflusst vom lauten Gebrüll der Gäste(fans) – auf Tor für den SV, obwohl der Ball die Linie nicht überquert hatte. Eine extrem ärgerliche Entscheidung, aber in der Kreisklasse gibt es ja weder Linienrichter noch Torlinientechnik und schon gar keinen Videobeweis, insofern mussten wir das leider hinnehmen. So stand es also nur noch 1:1 (56. Minute).


Während wir noch mit der Fehlentscheidung haderten, legten die Gäste nach: Nur drei Minuten nach dem Ausgleich gelang es einer Angreiferin des SV, einmal quer von der linken Seite durch unsere Abwehrreihe zu laufen und die Kugel schließlich an Laura vorbei ins Tor zu bugsieren – 1:2 (59. Minute), der SV hatte das Spiel gedreht.

Da hatten wir hinten einmal den Zugriff verloren und wurden böse bestraft. Ab jetzt waren wir also wieder gefordert. Mit hohem Pressing zwangen wir den SV zu vielen langen Bällen und Fehlpässen, die wir gegen prompt für schnelle Konter nutzten.

In der 68. Minute zog Janina nach einem langen Ball auf der linken Seite an ihrer Gegenspielerin vorbei in Richtung Strafraum und schob die Kugel auf Höhe des Strafraumecks an einer weiteren Verteidigerin vorbei in Richtung Zentrale, wo Checka mitgelaufen war und den Ball völlig unbedrängt mit einem platzierten Flachschuss aus 11 m ins Netz beförderte – 2:2, das Spiel war wieder offen! So laut wurde im gut besuchten Eckerstadion – zumindest in dieser Saison – selten gejubelt!

Es folgte ein regelrechter Schlagabtausch mit Offensivaktionen auf beiden Seiten. Keine Mannschaft hatte Lust auf ein Neunmeterschießen, beide Teams wollten das Finale in der regulären Spielzeit für sich entscheiden.

Mit einer bockstarken Abwehrleistung hielten wir den SV vom Tor fern und ließen im Wesentlichen lediglich harmlose Schüsse aus der Distanz zu. Jeder kämpfte und versuchte, trotz der Hitze noch einmal die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Spielerisch blieben wir das etwas bessere Team, ließen aber im Spiel nach vorne leider auch weiterhin viel zu viele gute Möglichkeiten liegen, indem wir uns in unnötige Zweikämpfe begaben, freie Räume auf den Außenbahnen nicht nutzen oder zu schlampige Pässe spielten.

Während so unsere Versuche, Bälle in den Rücken der Abwehr zu spielen, misslangen, kam der SV in der letzten Spielminute mit einem solchen Pass zum Erfolg: Der Ball rutschte durch unsere Abwehr und landete bei einer Angreiferin, die in zentraler Position frei zum Tor zog und die Kugel an Laura vorbei in die Maschen setzte – 2:3 (80. Minute), ein Treffer mitten ins WSV-Herz.

Aus der Traum. Zwar durften wir im Anschluss an das Spiel die Meisterschale in Empfang nehmen, so richtig freuen konnte sich aber keiner. Der SV Hahndorf feierte laut jubelnd einen nicht unbedingt verdienten Pokalerfolg, während wir enttäuscht das Feld verließen.

Natürlich könnte man sich fragen, was gewesen wäre, wenn es die Fehlentscheidung beim 1:1 nicht gegeben hätte, in deren Folge wir nicht nur den Ausgleich, sondern wenig später auch den Führungstreffer des SV hinnehmen mussten. Das hatte das Spiel, in dem wir bis dahin eigentlich alles im Griff hatten, völlig auf den Kopf gestellt.

Wir hatten aber Kampfgeist gezeigt und die Partie mit einer starken Leistung wieder ausgeglichen. Mit weniger unnötigen Ballverlusten im Mittelfeld, einer besseren Übersicht in der gegnerischen Hälfte und einer konsequenteren Chancenverwertung hätten wir heute alles in der eigenen Hand gehabt und dem SV das geschenkte Tor dreimal zurückgeben können. Es hat aber nicht sollen sein. Schade!

Wir bedanken uns aber bei allen Fans, die uns zahlreich und lautstark unterstützt haben! Eure Anfeuerungen haben jeden von uns noch einmal besonders gepusht – ohne euch hätten wir vielleicht nicht den ein oder anderen Extrameter gemacht, der nötig war, um das Spiel offen zu halten. Wir konnten euch ein spannendes Pokalfinale bieten und hätten am Ende gerne den Pokal vor euch in die Höhe gestemmt. Aber so ist das beim Fußball eben: Einer gewinnt, einer verliert. Und nicht immer gewinnt der, der es verdient hat.

Trotzdem sind wir stolz, es überhaupt so weit geschafft zu haben. Wir haben eine tolle Saison hinter uns, an deren Ende wir als Kreisklassenmeister und Vize-Pokalsieger in die Sommerpause gehen dürfen.

Nur der WSV!



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